Sportbund-Sommercamp Fußballschule Birkenberg: Schießen wie die Profis

Leverkusen · In vier Gruppen feilen die Kinder und Jugendlichen jeweils eine Woche lang an ihrem fußballerischen Können. Wegen der Corona-Schutzbestimmungen gelten diesmal etwas andere Regeln. Für die jungen Sportler aber kein Problem. Neun Trainer sind im Einsatz. Es gibt noch freie Plätze.

 Torschuss bei der Elf-Meter-Prüfung: Noa (10) ist noch ohne Verein, aber sein Vorbild ist Messi, sagt er.

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Foto: Miserius, Uwe (umi)

In tristem Grau und bei bestem Fritz-Walter-Wetter legt die Fußallschule Birkenberg in den Sommerferien wieder los. Die zweite von sechs Wochen geht am Freitag zu Ende. Das Coronavirus hinterlässt anders als das schlechte Wetter auch hier seine Spuren. Gleichwohl tut das der Spielfreude der 70 Kinder keinen Abbruch. Die waren am Donnerstag damit beschäftigt, an fünf bis sieben Stationen ihr fußballerisches Können auf die Probe zu stellen und dabei möglichst viele Punkte zu sammeln. Wie die Fußballschule selbst, die in ihre 19. Saison geht und dabei noch nicht ein einziges Mal ausgefallen ist, ist das Spielabzeichen gelebte Tradition.

Wie ohnehin all das Treiben auf dem Platz. Die Trikots, die in diesem Jahr in einem leuchtenden Orange daherkommen, das an einen Textmarker erinnert, ändern sich zwar in jedem Jahr, doch fast jeder Leverkusener hatte in irgendeiner Weise bereits Kontakt mit der Fußballschule, die einst auf dem Birkenberg ihren Anfang nahm. Heute ist sie auf dem Kunstrasenplatz des SC Leverkusen beheimatet.

Und genau bei jenem Rasen liegt der Hase im Pfeffer. „Wir könnten“, sagt Sportbund-Projektleiter Thomas Edelmann, „jederzeit wieder zurück. Aber dort ist halt ein Ascheplatz.“ Und der sei nun mal wetteranfällig. Diejenigen Fußballer, die auf einem solchen Platz groß geworden sind, kennen die Begebenheiten. Es bilden sich Pfützen, der Ball bleibt liegen und der Untergrund wird schlammig. Die Asche ist ein Auslaufmodell.

Eigentlich, betont Edelmann, sei es schade, dass es auf dem Birkenberg noch keinen ordentlichen Platz gebe. Schließlich trainiere dort mit dem Lanndrat-Lucas-Gymnasium auch eine Eliteschule des Sports. Zwar gebe es Förderprogramme und das Thema liege auf dem Tisch, am Ende sei es aber eben eine finanzielle Frage.

Zur finanziellen Frage könnte auch die Fußballschule in diesem Jahr werden. Möglicherweise durch die Sorgen vor dem Coronavirus sind in der zweiten Ferienwoche noch einige Plätze frei – so viele, wie sonst nicht. „Dann müssen wir die Gruppen halt kleiner machen“, sagt Edelmann. Ein Verlustgeschäft befürchtet der 54-Jährige nicht.

Auf Covid 19 wird auch während der Fußballschule ein besonderes Augenmerk gelegt. Es gibt einen Desinfektionsspender am Eingang, die vier nach Alter eingeteilten Gruppen sind von 20 auf 16 Kinder reduziert worden. Nur wenige von ihnen dürfen gleichzeitig zum Essen. Messer und Gabel liegen bereits am Sitzplatz bereit.

Dabei setzen die Verantwortlichen vor allem auf Eigenverantwortung, nicht auf Zwang, wie Edelmann erläutert. Das klappe auch sehr gut. „Das hat mich überrascht“, gab er zu. Die Kinder aber seien sich der Situation wohl durch die Schule sehr bewusst. Die Fünf- bis 15-Jährigen tragen auf dem Fußballplatz während des insgesamt viereinhalbstündigen Trainings keine Masken.

Neun Trainer sind während der Einheiten im Einsatz. Die Teams ergänzen sich dabei mit fußballerischem und pädagogischem Fachwissen gut. „Wenn wir den Kindern etwas beibringen können, dann machen wir das“, sagt Übungsleiter Lukas Pfeifer. Doch gehe es darum, die unterschiedlich geschulten Fußballer gleichermaßen zu unterhalten. Bereits vor dem Training (ab 8 Uhr) und nach dem Einheiten (bis 16 Uhr) stehen die Pädagogen darüber hinaus als Betreuer zur Verfügung. Auf diese Ferienbetreuung verlassen sich die berufstätigen Eltern, weiß Projektleiter Edelmann.

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