Mitgliederversammlung wählt Frank Schönberger (CDU) will Leverkusener OB werden

Leverkusen · Die Leverkusener Christdemokraten wählen den Herausforderer von Amtsinhaber Richrath mit 84 Prozent.

 Frank Schönberger (M.) nach seiner Wahl zum OB-Kandidaten der CDU. Es gratulierten Landtagsabgeordneter Rüdiger Scholz (l.)  und Fraktionsvorsitzender Stefan Hebbel.

Frank Schönberger (M.) nach seiner Wahl zum OB-Kandidaten der CDU. Es gratulierten Landtagsabgeordneter Rüdiger Scholz (l.)  und Fraktionsvorsitzender Stefan Hebbel.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Frank Schönberger will Oberbürgermeister von Leverkusen werden. Das dazu erforderliche Mandat verschaffte ihm die CDU Leverkusen bei einer Mitgliederversammlung am Samstag im Forum. Bei einer Enthaltung und 13 Nein-Stimmen votierten insgesamt 68 von 82 Versammlungsteilnehmern für den 59-jährigen Rechtsanwalt, das entspricht einer Zustimmung von 84 Prozent. Der Herausforderer will im September 2020 gegen Amtsinhaber Uwe Richrath (SPD) antreten.

In seiner rund 15 Minuten dauernden Vorstellung beschwor der gebürtige Leverkusener die Einheit und den Rückhalt seiner Partei. Er wisse zwar, dass es nicht nur Zustimmung für ihn gebe – seine Widersacher, von einem Parteimitglied auch als „übliche Störenfriede“ bezeichnet, waren am Samstag gar nicht erst erschienen. Dennoch sei es Pflicht der CDU Leverkusen, einen eigenen Kandidaten zu stellen, statt den Oberbürgermeister der SPD zu unterstützen.

Er kandidiere. weil er denke, „dass wir hier noch einiges zu tun haben“, sagte Schönberger. Außerdem gelte es, das eigene Profil zu bewahren und nach außen zu tragen, betonte er. „Das muss nicht in tiefe Freundschaft ausarten, aber wir müssen im Wahlkampf alle an einem Strang ziehen, um unsere Stadt nach vorne zu bringen“, verdeutlichte Schönberger.

Es gehe darum, gewaltige gesellschaftliche und strukturelle Aufgaben zu bewältigen. „Eines meiner größten Ziele als Oberbürgermeister: In dieser Stadt müssen wir uns gemeinsam positionieren“, sagte Schönberger. Das Konkurrenzdenken zwischen den Stadtteilen sei nicht hilfreich, um im Wettbewerb mit den Metropolen Köln und Düsseldorf bestehen zu können. Schönberger: „Es kann nicht sein, dass Schlebuscher und Wiesdorfer neidisch sind auf die neue Bahnstadt in Opladen.“ Man brauche man dieses „städtebauliche Highlight“ im geographischen Zentrum, aber natürlich müsse auch sukzessive etwas in Wiesdorf und Schlebusch geschehen. Und: angesichts des Agglomerationskonzeptes in der Region Köln-Bonn – einem innovativen und strategischen Projekt zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes - müsse geklärt werden, welche Stadt welche Funktion übernehmen sollte.

Seiner Ansicht spiele Leverkusen vor allem wegen des Chemparks „eine zentrale und sehr prominente Rolle“, da dieses einzigartige Industriegelände zugleich Forschung und Wissenschaft ermögliche. Bislang habe man den Fehler gemacht und viel zu wenig gemeinsam mit den Eigentümern des Chemparks entwickelt. Durch einen möglichen Schulterschluss könnte eine neue Struktur in der Stadt gestaltet werden. Er könne sich vorstellen, Verwaltung aus dem Chempark herauszunehmen und in Wiesdorf anzusiedeln, um die Industrieflächen im Chempark weiter auszudehnen. Letztlich könnte dort Gewerbe neu angesiedelt werden, was wiederum steigende Gewerbesteuereinnahmen zur Folge habe.

Sollte Schönberger zum als neuen Oberbürgermeister gewählt werden, will er sehr schnell gemeinsam mit vielen Beratern Grundlagenforschung betreiben, Fakten zusammenutragen und ein Gesamtkonzept entwickeln, das er zügig umsetzen wolle, versicherte er.

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