Aktion von EVL und Zonta-Cub in der Bahnstadt Opladen Knallbunte Fassade aus ernstem Anlass

Leverkusen-Opladen · An der Werkstättenstraße in der Bahnstadt ist die Fassade des EVL-Energiegebäudes nun künstlerisches Mahnmal gegen Gewalt an Frauen.

 Die Akteure von EVL, Bahnstadt und Zonta Club trafen sich am Montag an der neuen Hingucker-Fassade. Mit dabei: Vera Rottes (2.v.l.)

Die Akteure von EVL, Bahnstadt und Zonta Club trafen sich am Montag an der neuen Hingucker-Fassade. Mit dabei: Vera Rottes (2.v.l.)

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Energieversorgung Leverkusen (EVL) ist auf Verschönerungstour. Neben Überlegungen zur Aufhübschung von beschmierten Stromverteilerkästen, hat sich die EVL  mit dem Zonta Club Leverkusen zusammengetan. Gemeinsam sagen sie in der Bahnstadt Opladen jetzt „NO zu Gewalt gegen Frauen“. Das Ganze ist nicht nur eine Worthülse, sondern hat nachhaltige Wirkung.  Die Energiezentrale der EVL an der Werkstättenstraße wird zum Kunstwerk mit der Botschaft. In dem Gemeinschaftsprojekt haben der Serviceclub und der Energieversorger die Fassade des Gebäudes  künstlerisch gestaltet. Die neue Fassade soll die internationale Kampagne „Zonta says NO zu Gewalt gegen Frauen“ unterstützen. „Inspiriert durch den Aktionstag ,Orange your City  – ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen’, der alljährlich am 25. November stattfindet, soll dieser starke visuelle Akzent eine zusätzliche und dauerhafte Wirkung im Stadtgebiet entfalten“, heißt es von den Projektpartnern.

Zonta-Präsidentin Petra Schmidt zeigte sich am Montag beim offiziellen Vorstellungstermin des Projekts erstens mit orangefarbener Maske und zweitens begeistert, „wie kreativ die EVL, die Neue Bahnstadt und die Künstler waren, um unsere Aktion ,Orange your City’ zu unterstützen“.

Und die EVL stellte die 80 Quadratmeter an der Frontseite des Gebäudes gerne zur Verfügung: „Wir haben für den Zonta Club ein passendes Objekt gesucht und die Energiezentrale an der Werkstättenstraße ausgewählt“, sagt EVL-Chef Thomas Eimermacher, „danach gemeinsam ein künstlerisches Street-Art-Konzept entwickelt und die Graffiti-Künstler beauftragt.“  Zu sehen sind intensive Farben, in der Tat viel Orange, dazu ein dickes „No“ für Nein. Die Künstler aus der Graffiti-Szene setzen bewusst auf abstrakte Kreativität. „In unserem Entwurf denken wir eine neue Welt, eine ganz neue Körperpolitik und eine an

Science Fiction angelegte Ästhetik. Wir wollen es vermeiden, Frauen-Körper darzustellen, da mit dieser Darstellung bereits eine Gewalt einhergeht. Frauenkörper werden entweder übersexualisiert, glorifiziert, verehrt oder geschändet, an Frauenkörpern wird von allen Richtungen Kritik geübt, ob er nun zu frei oder nicht frei genug behandelt wird“, hieß es am Montag.

Den Hingucker in Augenschein genommen haben auch die beiden neuen Geschäftsführer der Bahnstadt, Alfonso López de Quintana und Andreas Schönfeld: „Die Energiezentrale stellt sich durch die künstlerische Gestaltung in den Dienst einer gesellschaftlich relevanten Aktion, die in den Zeiten zunehmender häuslicher Gewalt unter dem Druck der Pandemie noch wichtiger wird“, sagten die beiden.

Schöner hätte es auch die seit kurzem ehemalige Bahnstadtchefin Vera Rottes nicht sagen könnem. Sie absolvierte ihren ersten Besuch an ihrer alten Wirkungsstätte, denn das Fassaden-Projekt war noch in ihrer Amtszeit entstanden. Das Ergebnis wollte sie sich nicht entgehen lassen.

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