Falsche Impfatteste? Polizei durchsucht Leverkusener Arztpraxis

Leverkusen · Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln gegen einen Opladener Allgemeinarzt wegen des Verdachts, falsche Atteste zur Impffähigkeit ausgestellt zu haben. Polizisten durchsuchten am Donnerstagabend die Praxis an der Gerichtsstraße.

 Vor der Praxis an der Gerichtsstraße in Opladen parken zivile Polizeifahrzeuge auf der Busspur. Der Schlüsseldienst sichert die Tür, die bei dem Einsatz gewaltsam geöffnet wurde.  

Vor der Praxis an der Gerichtsstraße in Opladen parken zivile Polizeifahrzeuge auf der Busspur. Der Schlüsseldienst sichert die Tür, die bei dem Einsatz gewaltsam geöffnet wurde.  

Foto: Uwe Miserius

Grundlage der Durchsuchung sei ein Beschlusses des Amtsgerichts Köln, heißt es am Abend in einer Pressemitteilung der Behörden.  Gegen den Inhaber der Praxis bestehe der Anfangsverdacht, gegen das Strafgesetzbuch verstoßen zu haben. Er soll verschiedenen Patienten – ohne diese zuvor auf ihren aktuellen Gesundheitszustand untersucht zu haben – jeweils ein Attest zum Gebrauch bei Behörden ausgestellt haben. „Darin wird den Patienten bescheinigt, aus nicht näher spezifizierten medizinischen Gründen keine COVID-19-Impfung erhalten zu können“, heißt es weiter.  Weitere Auskünfte erteilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit Blick auf die laufenden Ermittlungen zunächst nicht. Bei der Razzia sollen Einsatzkräfte die Tür zur Praxis gewaltsam geöffnet haben. Beamte trugen sichergestellte Computer aus dem Gebäude und luden sie in Zivilfahrzeuge.

Der betreffende Arzt war bereits in den vergangenen Wochen ins Gespräch geraten (wir berichteten). Vor seiner Praxis hatte sich eine lange Schlange von Patienten gebildet, die offenbar ohne Termin gekommen waren. Der Mediziner ist als Impfarzt eingetragen. Auf Nachfrage unserer Redaktion hatte seine Ehefrau und Praxismanagerin bestritten, dass die Schlange vor der Tür mit der Ausstellung von Impfattesten in Zusammenhang stehen könnte.  

(bu)
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