Aussteller verärgert Europafest litt unter großem Parkdruck

Leverkusen · Erstmals seit 30 Jahren durften Aussteller nicht in der Nähe des Europafest-Geschehens parken.

 Elisabeth Strauss mit einem Paar roter Schuhe von der Düsseldorfer Kö, die eine Balletttänzerin gestfitet hatte und die beim Europafest für einen guten Zweck verkauft werden sollten.

Elisabeth Strauss mit einem Paar roter Schuhe von der Düsseldorfer Kö, die eine Balletttänzerin gestfitet hatte und die beim Europafest für einen guten Zweck verkauft werden sollten.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Erwartungsgemäß führte der Parkdruck am Schloss Morsbroich zu Problemen beim Europafest. Weil Aussteller in diesem Jahr erstmals nicht im offiziellen Landschaftsschutzgebiet parken durften (in den letzten 30 Jahren war das ohne offizielle Genehmigung stets möglich gewesen), blockierten sie ganztägig den Parkplatz vor dem Schloss, auf dem sonst ein ständiges Kommen und Gehen herrscht. Einige Aussteller, die zu spät davon erfahren hatten, waren sauer. „Es ist eine Zumutung für Aussteller, dass sie ihre Fahrzeuge nicht in der Nähe abstellen dürfen, sondern zu Fuß durch halb Leverkusen laufen müssen“, bemängelte Dorothee Willers-Klein, Präsidentin des deutsch-italienischen Clubs.

Wer, wie sie, ein Verlängerungskabel vergessen hatte, war gleich doppelt gestraft, weil er zweimal geschätzte 700 Meter zum ausgeschilderten Parkplatz zurücklegen musste. „Ein Streit um Parkplätze ist angesichts dieser wunderschönen Anlage das falsche Signal“, kommentierte SPD-Vorsitzende Aylin Dogan. „Ich weiß nicht, wie wir dieses Problem in den Griff kriegen sollen“, sagte Andreas Laukötter, Geschäftsführer des Integrationsrates, der insgeheim befürchtete, dass im nächsten Jahr weniger Besucher kommen könnten. Auch bei anderen Veranstaltern habe die Anweisung der Stadt hohe Wellen geschlagen. Denn niemand wisse, wie es in Zukunft weitergehen solle.

Am Sonntag konnte von Besucherrückgang keine Rede sein. Hunderte Menschen waren im Park, als Vertreter von 20 Migrationsvereinen ihre traditionellen Speisen des jeweiligen Herkunftslandes anboten. Dazu gehörte etwa „Khoresh Bademjan“, ein iranisches Gericht mit Auberginen und Lammfleisch, oder der griechische Auflauf Moussaka.

Zwölf deutsche Organisationen, die sich um Integration kümmern, beteiligten sich mit diversen Aktionen. Tausende Taschen und ein paar rote Schuhe gab es beispielsweise beim sechsten Taschenverkauf des Deutschen Frauenrings (DFR). Die Schuhe hatte eine Balletttänzerin gestiftet, die sie ursprünglich auf der Königsallee in Düsseldorf zum Preis von 400 Euro erworben hatte. Alleine beim letzten Europafest erzielte der Verein Einnahmen in Höhe von 3500 Euro. In diesem Jahr ist der Erlös für Damenhygieneartikel von bedürftigen Frauen bestimmt, die sich bei der Leverkusener Tafel versorgen müssen.

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