Chorleiterin aus Leverkusen Ein Leben für die Musik – Theresia Schlechtriem wird 80

Leverkusen · Von klein auf ist sie mit der Musik aufgewachsen. Als kleines Mädchen hörte sie ihrer Mutter, die Klavierlehrerin war, beim üben zu. Die musische Begabung liegt in der Familie.

 Jubilarin Theresia Schlechtriem beim Musizieren.

Jubilarin Theresia Schlechtriem beim Musizieren.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Seit 1988 ist Theresia Schlechtriem Trägerin des Bundesverdienstkreuzes. Im Jahr 2001 wurde sie mit dem NRW-Verdienstorden geehrt. Anerkennung ist die schönste Form des Erfolgs, sagt man. Doch in den Augen der „waschechten Küpperstegerin“ sind diese Auszeichnungen ganz offenbar weniger bedeutend für ihr Leben, als die Musik.

„Singen war mein größtes Glück. Das hat sich bis heute nicht geändert“, erklärt die vieljährige Leiterin verschiedener Leverkusener Chöre. Heute begeht sie ihren 80. Geburtstag. Aber nicht, wie eigentlich geplant, mit einem großen Fest. Sondern, aufgrund der Corona-Pandemie, nur im kleinen Kreis. Zusammen mit Ehemann Karl-Heinz Schlechtriem – das Paar ist seit 58 Jahren glücklich miteinander verheiratet – erwartet die Jubilarin neben Sohn Michael (56) auch verschiedene Gratulanten in ihrem Küppersteger Eigenheim.

„Ich bin von klein auf mit Musik aufgewachsen, in meinem Elternhaus wurde immer musiziert“, beschreibt Theresia Schlechtriem. Die Mutter war als Klavierlehrerin, der Vater als Organist, Küster und Chorleiter der katholischen Kirche Christus König tätig. „Ich weiß noch genau, dass ich als kleines Mädchen meiner Mutter beim Üben lauschte und Kerzenwachs knabberte. Ich hatte wohl Hunger und es hat mir geschmeckt“, erzählt sie schmunzelnd. Später traten auch die beiden jüngeren Bruder in die Fußstapfen der Eltern. Während Edmund Grümmer bis heute klassische und geistliche Musik bevorzugt, gilt Franz Josef Grümmer als bekannter Jazzpianist und Komponist.

Aber es war ihr einstiger Lehrer Wilhelm Hufen, der ihre Karriere entscheidend beeinflusste. Als er den Küppersteger Kinderchor 1949 gründete – aus dem später der Leverkusener Kinderchor hervorging – war sie Sängerin der ersten Stunde und lernte bei ihm später auch Geige und Flöte. „Mein erstes großes Konzert im Erholungshaus war „ziemlich aufregend“, weiß die Musikerin, deren Leidenschaft zum Beruf wurde, nachdem sie ein Musikstudium auf Lehramt absolvierte. Sie ergänzt: „Wir haben das Kindermärchen ‚Lumpengesindel‘ aufgeführt. Ich durfte ein Solo als ‚Stecknadel‘ singen.“

Nicht minder gerne blickt Theresia Schlechtriem auf die Reisen zurück, bei denen sie den Chor mit weiteren Instrumenten wie Akkordeon begleiten durfte, die sie sich „ruckzuck in wenigen Wochen“ selbst beigebracht hatte. „Hufen hatte immer Einfälle und ich musste reagieren“, begründet sie ihre Vielseitigkeit, an der sich bis heute nichts geändert hat. Umso mehr bedauert sie, dass die Pandemie den Chören und der gemeinsamen Arbeit des Chorleiterehepaares in nächster Zeit wenig Spielraum einräumt.

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