Blitzer auf der A 1 Goldgrube an der Autobahn 1: 5,4 Millionen Euro für den Kreis

Leverkusen/Rhein Berg · 260.579 Auto- und Lkw-Fahrer ignorierten 2019 das Tempolimit auf der A1. Überwachung wieder im Normalbetrieb.

 Die fest installierte Geschwindigkeitsüberwachungsanlage an der A 1 zwischen Burscheid und Leverkusen.

Die fest installierte Geschwindigkeitsüberwachungsanlage an der A 1 zwischen Burscheid und Leverkusen.

Foto: Uwe Miserius/Miserius, Uwe (umi)

Der Bielefelder Berg galt bisher weithin als Synonym für eine Raserstrecke – und brachte seit der Installation einer Geschwindigkeitsüberwachungsanlage auf der Autobahn in Richtung Osten der Stadt Bielefeld mehr als 67 Millionen Euro ein. Eine Goldgrube für die ostwestfälischen Stadt. Langsam entwickelt sich aber auch die Blitzer-Anlage des Rheinisch-Bergischen Kreises zwischen Burscheid und Leverkusen zu einer lukrativen Einnahmequelle. 5,4 Millionen Euro nahm der Kreis 2019 ein.

Im Januar 2017 wurde die Anlage auf der A 1 gebaut. Der Hintergrund: Viele schwere Unfälle mit Toten auf der Autobahn 1. Wer die abschüssige Strecke Richtung Burscheid herunterraste, übersah die vielen Rückstaus vor der für Lkws gesperrten Rheinbrücke. Es krachte so häufig, dass der Kreis handelte. Das Ziel, das heute noch Bestand hat: die Verbesserung der Verkehrssicherheit. Kreissprecher Alexander Schiele: „Wir registrierten 2019 weniger Unfälle, vor allem weniger schwere.“

Dabei erlebte der Kreis ein Auf und Ab. Während der Baustelle in diesem Abschnitt bis Sommer 2019 durfte nur 80 Stundenkilometer schnell gefahren werden. die Verstoßquote lag damals bei nur einem Prozent. Seit August 2019 darf wieder Tempo 100 gefahren werden, und die Quote schnellte auf drei Prozent nach oben: 32.000 Autofahrer verstießen gegen das Tempolimit.

Damals war nur eine von drei Kameras im Einsatz – seit dem 4. November 2019 ist Normalbetrieb: links im Mittelstreifen befinden sich drei Kameras für alle drei Fahrstreifen, rechts eine Blitzersäule. Schiele ist zufrieden: „Die Überwachung der Verkehrssicherung klappt gut.“

Im vergangenen Jahr kam es zu 260.579 Überschreitungen. Die Einnahmen von 5,4 Millionen Euro fließen in den Kreishaushalt. Die schnellsten Raser wurden laut Schiele statistisch nicht erfasst. Der Kreis musste sich in 2019 mit rund 2600 Widersprüchen befassen. Alle wurden innerhalb der Verjährungsfrist von drei Monaten abgearbeitet.

Seit der Inbetriebnahme 2017 wurden insgesamt 716.223 Autofahrer und Lastwagenfahrer „geblitzt“. Seither flossen insgesamt 12,1 Millionen Euro an Bußgeldern in den Kreishaushalt.

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