Kneipenfestival in Leverkusen Da tanzte der Bär in den Stadtteilen

Leverkusen · Beim vierten Kneipenfestival war in den Bars und Kneipen jede Menge los. Gesammelt wurden auch Spenden für die Flutopfer in der Stadt.

 Beim Kneipenfestival ging es auch im „Notenschlüssel“ musikalisch rund.

Beim Kneipenfestival ging es auch im „Notenschlüssel“ musikalisch rund.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Ohne Pause wirbelte Gerhard Zech hinter dem Tresen hin und her. Ein Bierglas nach dem anderen wollte in wenigen Sekunden befüllt werden. In der Kultkneipe Notenschlüssel in der Wiesdorfer Innenstadt tanzte jetzt am Samstag der sprichwörtliche Bär. Ihn hatte das 4. Kneipenfestival gerufen, das wohl überall in den Stadtteilen für volle Bars und Kneipen sorgte.

In Wiesdorf genossen die Menschen den lauen Abend. Livemusik drang aus den Innenräumen durch die oft geöffneten Fenster auf die Straße, wo es sich die Leute mit Gerstensaft und anderen beliebten Kaltgetränken gemütlich machten. Die Laternen in der Nähe schienen die Leute durch ihr Licht in den Mittelpunkt rücken zu wollen.

Im Jazzkeller Topos warteten Petra Turkowski und Iris Krautmacher auf den ersehnten Auftritt der Malcolm Shuttleworth Band. Der Sänger und Songschreiber aus England hatte sich mit Reiner Lützenkirchen einen wohl prominenten Leverkusener extra fürs Topos an die Gitarre dazu geholt. So freuen sich die beiden Frauen darauf, endlich wieder zusammen der Musik zu lauschen. Das Kneipenfestival finden sie toll. „Es ist super, dass es endlich wieder normal wird“, sagte Turkowski. Ihre Töchter waren ebenfalls unterwegs. „Sie haben heute Morgen noch zu mir gesagt, wie schön es ist, endlich mal wieder Live-Musik zu hören.“

Im Topos kann man das bekanntlich besonders gut. Wohl auch deshalb sind die Freundinnen zu Konzerten oft hier. Nach den langen Querelen im Vorfeld, läuft hier im Oktober das Programm an. Iris Krautmacher ist glücklich, dass die Kultkneipe an ihrem Platz bleibt, und sie betont: „Ich bin wirklich froh darum. Sie ist eine Bereicherung für Leverkusen. Sie ist Kult.“

Laut Wirtin Ingrid Orth ist ihre Bar das erste Mal bei dem Festival dabei. Und es ist gleich zu merken. Bereits einige Stunden zuvor haben sich die Leute bei ihr danach erkundigt. Die Aktion spült Gäste in den Laden – nach den starken Einschränkungen durch Corona eine echte Wohltat. „Das ist sehr wichtig, super wichtig“, berichtet sie, „das kann man gar nicht hoch genug hängen.“

Der Inhaber des K1 gegenüber, der niederländische Koch Henk van den Born, ist zwar auch dankbar für die Veranstaltung, hätte aber gerne ein volles Haus und verweist auf die Niederlande. Dort sei der Umgang mit der Pandemie ein anderer. „Mir wurde in Deutschland während der Zeit viel zu viel Angst geschürt“, sagt van den Born. Zu dem Festival bemerkt er: „Ich finde das Konzept gut.“ Es belebe Leverkusen und die Kneipenszene.

Etwa einen Kilometer weiter in der Innenstadt vor dem Rathaus hatten Festival-Macher Daniel Hambüchen, Chef von Radio Leverkusen, und Michael Harenberg von der Firma Fun Concept aus Burscheid, eine große, gelbe Spardose aufgestellt, in die vor allem Kinder gerne für die Leverkusener Flutopfer spendeten. Eine Summe ist noch nicht abschätzbar.

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