Bürgerversammlung im Forum Mobilitätskonzept 2030+ vorgestellt

Leverkusen · Rund zwei Jahre bastelten Politik und Bürger am „Mobilitätskonzept 2030+“. Insgesamt schafften es 90 Maßnahmen in den Katalog, der nun umgesetzt werden muss.

 Der Neulandpark, von Autobahnen gestreift, soll besser mit dem ÖPNV angebunden werden: Das ist ein Vorhaben im Mobilitätskonzept.

Der Neulandpark, von Autobahnen gestreift, soll besser mit dem ÖPNV angebunden werden: Das ist ein Vorhaben im Mobilitätskonzept.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Vor gut zwei Jahren gab die Stadt den Startschuss für das „Mobilitätskonzept 2030+“. Seitdem sind durch einen interfraktionellen Arbeitskreis, Bürgerforen, Ortsbegehungen und den Ideenmelder im Internet (alleine hier 750 Meldungen) insgesamt 90 Maßnahmen zusammengekommen, die auf ihre grundlegende Machbarkeit geprüft wurden. Jetzt konnte das Konzept im Forum vorgestellt werden.

„Wir haben jetzt 15 Jahre Zeit, die Dinge umzusetzen“, bekundete Baudezernentin Andrea Deppe, die das Werk als Leitfaden bezeichnete, an der sich die Stadt zukünftig orientiere. In den Gesprächen und Ortsbegehungen zwischen Politik, Bürgern, Vereinen und Institutionen hatten sich laut Jan Diesfeld vom Dortmunder Planerbüro Planersocietät vier Themen als besonders wichtig herausgestellt: gerechte Verteilung des Verkehrsraums, barrierefreies Fahrradfahren zwischen den Zentren, schnellere Busverbindungen und der Abbau von Stau.

Die aus den Ideen resultierenden Maßnahmen sind in Form von Karteikarten festgehalten, auf denen mögliche Komplikationen, eine erste Machbarkeit und Kosten-Nutzen-Analyse geschrieben stehen. Letztere ist laut Diesfeld ausschlaggebend für die Priorität. Bedeutet: Je billiger und wirkungsvoller eine Maßnahme ist, desto höher steht sie im Kurs. „Es gab natürlich auch Ideen“, berichtete Diesfeld, „die zum jetzigen Zeitpunkt nicht umgesetzt werden können.“

Gerade im individuellen Autoverkehr könnten Veränderungen erfolgen. So wurden wichtige Fuß- und Fahrradwege sowie Straßen herausgefiltert. Hier müssten die ersten Maßnahmen erfolgen. Straßen, die nicht wichtig seien, so Diesfeld, könnten daher alsbald wegfallen, um die Stadt verkehrstechnisch zu beruhigen. Das sei jedoch nur mit weitreichenden Veränderungen im Straßennetz möglich. „Aus unserer Sicht, ist es aber eine Chance“, sagte er. Parkraum müsse am Stadtrand mit guter ÖPNV-Anbindung (P+R) geschaffen werden – zum Beispiel am Neulandpark, der Stadtbahn in Schlebusch oder dem Meckhofer Feld in Steinbüchel, die dann allesamt mit Schnellbussen erreichbar sein sollen.

Um nach einer ersten Berechnung alle Maßnahmen bis 2035 umzusetzen, werden rund 200 Millionen (13,5/Jahr) benötigt. Auf dem mittleren Pfad sind es noch 130 Millionen (8,8/Jahr). Diesfeld macht Hoffnung, die Förderkulisse werde zunehmen. „Selbst der letzte Politiker hat gemerkt, dass man was machen muss“, betonte er. In rund einer Woche soll der Abschlussbericht erscheinen, der Rat entscheidet am 30. März.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort