Bürgerprotest Brandruine: Neues Laken und Hoffnung

Schlebusch · Schwache Signale für eine mögliche Einigung der Stadt mit dem Eigentümer machen den Schlebuschern Mut. 

 Brigitte von Bonin hängt ein weiteres Protestlaken an der Brandruine auf.

Brigitte von Bonin hängt ein weiteres Protestlaken an der Brandruine auf.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

„Hoffnungsvolle Signale aus der Politik, die bedeuten, dass in Kürze ein ,Interessenausleich’“ mit dem Eigentümer der Brandruine mitten in der Schlebsucher Fußgängerzone zustande komme, lassen Brigitte von Bonin in diesen Tagen etwas durchatmen.

Diese Signale hätten die Aktiven in Schlebusch, die für den Abriss des immer mehr verfallenden Gebäudes kämpfen, „uns ermutigt, ein letztes gestaltetes Bettlaken an der Ruine anzubringen. Das letzte liegt zerrissen vor den Stufen“, begründete von Bonin die jüngste Aktion in der Fußängerzone. „Hoffentlich unsere letzte Aktion vor dem Abriss“, setzt sie hinterher.

Seit gut 15 Jahren steht das alte, marode Schieferhaus, in dem vor dem verhehrenden Feuer 2003 ein Restaurant untergebracht war, leer, wird von vielen Schlebuschern als Schandfleck in der sonst so adretten Fußgängerzone empfunden.

„Das weitere Verbleiben einer 15 Jahre lang leerstehenden Brandruine mitten in der Fußgängerzone ist nach Überzeugung der Anwohner, der Einzelhändler und Gastronomen untragbar, es sei denn, man stilisiert diesen Schandfleck, auf den engagierte Bürger wiederholt mit großer Resonanz aufmerksam gemacht haben, auch in weiterer Zukunft zur viel bestaunten Touristenattraktion“, hatten die aktiven Bürger vor einiger Zeit an die Stadt geschrieben, hatten ihre Sorgen wegen „Wertminderung angrenzender Wohnungen, Einzelhandelsgeschäfte und Gastronomie, auch der rückwärts gelegenen“, geäußert und das Haus als Sicherheitsrisiko bezeichnet.

Bisher hatten Gespräche zwischen Stadt oder Politik und dem privaten Eigentümer aus Bergisch Gladbach nicht gefruchtet, Kompensationsgeschäfte kamen laut Oberbürgermeister Uwe Richrath nicht zustande.

Anfang Juni hatte der Eigentümer gegenüber unserer Redaktion geäußert: „Laut Statiker ist alles in Ordnung. Auch eine Abrissgenehmigung gibt es.“ Er plane, an der Stelle der Brandruine ein Gebäude mit einem Ladenlokal und vier Wohnungen zu errichten.

Uwe Richrath dämpft Brigitte von Bonins Hoffnungen auf einen baldigen Abriss nun ein wenig: „Eine Einigung gibt es noch nicht.“ Richrath hatte auch in der Vergangenheit immer wieder betont, dass eine solche Brandruine in zentraler innerstädtischer Lage vor allem auch ein wirtschaftliches Problem sei.

Der Stadt seien aber von Gesetzes wegen die Hände gebunden. „Hier ist der Gesetzgeber gefordert, nachzubessern“, sagt Richrath. Wenn es nach ihm ginge, müsse sich an der Brandruine so schnell wie möglich eine Lösung abzeichnen. Aktionen – wie etwa die mit den Bettlaken – würden sehr wohl von der Stadt wahr- und ernstgenommen.

Eine gute Nachricht, wenn auch noch nicht sehr konkret, hat Oberbürgermeister Uwe Richrath dann aber doch noch: „Wir sind mit dem Eigentümer in sehr konstruktiven Gesprächen, um eine Lösung zu finden. Wir sind auf einem guten Weg.“ Mehr wolle er zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Die Signale, die Brigitte von Bonin vernommen hat, gehen also offenbar auch in diese Richtung.

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