Was tun? Borkenkäferplage: Bezirksvertreter empört über Lage im Wald

Leverkusen · Das Land Nordrhein-Westfalen hat nach eigenen Angaben aber keine Handhabe, die Besitzer des Bürgerbuschs zu einer besseren Pflege zu bewegen.

 Im Bürgerbusch sind viele Fichten tot. Der Borkenkäfer hat dort ein leichtes Spiel.

Im Bürgerbusch sind viele Fichten tot. Der Borkenkäfer hat dort ein leichtes Spiel.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Im Bürgerbusch gibt es hinlänglich bekannte Probleme mit dem Borkenkäfer. Für viele Politiker wird der beliebte Wald durch die privaten Besitzer nicht ausreichend gepflegt. Die CDU forderte jetzt eine Stellungnahme der Verwaltung zu der Situation in dem Wald und machte diese zum Thema in  der Sitzung der Bezirksvertretung III im Ratssaal. Das Gremium ist für die Stadtteile Schlebusch, Steinbüchel, Lützenkirchen und Alkenrath zuständig.

Laut der Stellungnahme, die sich auf Aussagen von Förster Karl Zimmermann bezieht, haben sowohl der Landesbetrieb Wald und Holz NRW als auch die Untere Naturschutzbehörde (UNB) keine rechtliche Handhabung, die privaten Eigentümer zum „ordnungsgemäßen Führen“ des Waldes zu bewegen.

Für den CDU-Politiker Michael Prangenberg erwies sich diese Stellungnahme als inhaltlich zu dünn und deswegen nicht ausreichend. „Damit kann ich nicht leben“, betonte er. Dass viele der Bäume im Wald liegengelassen würden, spiele dem Borkenkäfer quasi in die Karten. Es müsse einen Weg geben, die Besitzer dafür verantwortlich zu machen.

Rückenwind erhielt Prangenberg durch Michael Hüther von der SPD. Er wohne in der Nähe der Waldes, sagte er und bestätigte den schlechten Zustand: „Es ist wirklich verheerend.“ Wenn es keine Handhabe zum Zwang gebe, dann solle doch versucht werden, auf anderem Wege eine Einigung zu erzielen.

Bezirksvorsteher Frank Schönberger (CDU) bekräftigte, die Verwaltung möge alle Maßnahmen treffen, die Besitzer zum Handeln zu zwingen. Das könne zum Beispiel über die Notwenigkeit der Wegesicherung funktionieren. „Da hat die Stadt durchaus Mittel, um sie zu verpflichten“, erläuterte der Jurist.

Aus einer Rechtsprechung in den 1950er-Jahren ergebe sich die öffentliche Widmung der Hauptwege durch den Bürgerbusch. Grund dafür ist ihre ständige Nutzung durch die Öffentlichkeit.

Auch Förster Karl Zimmermann sprach vor den Politkern. Er betonte, die Wegesicherung sei tatsächlich eine Möglichkeit. Insgesamt aber gebe es jedoch nicht viele Mittel. „Uns sind da ordentlich die Hände gebunden“, bedauerte er. Entlang der Autobahn 1 seien die Besitzer ihrer Pflicht nachgekommen. Betroffene Fichten wurden hier gefällt.

Insgesamt gelte, dass etwa Spaziergänger und Jogger, also jede Person, die einen Wald betritt, dies auf eigene Gefahr tue. Eine weitere Aufforderung an die Eigentümer werde schwerlich umzusetzen sein. „Das haben wir ganz, ganz wenig Spielraum“, sagte der Fachmann.

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