Amtsgericht Leverkusen Bewährung nach Prügel-Attacke vor einem Kiosk

Aus heiterem Himmel sollen zwei Frauen und ein Mann am 1. März 2019 von einen Fremden vor einem Kiosk in ihrem Auto angegriffen worden sein. Die Polizei ermittelte und wurde fündig. Nun wurde der Sachverhalt vor dem Amtsgericht Leverkusen verhandelt, und die Parteien sahen sich erstmals wieder.

 Mit einer Bewährungsstrafe kam der Angeklagte davon. 

Mit einer Bewährungsstrafe kam der Angeklagte davon. 

Foto: dpa/Volker Hartmann

Laut Anklage sprang ein 33-Jähriger ohne ersichtlichen Grund auf das zuvor vor einem Kiosk geparkte Auto. Dabei versuchte er, in den Wagen zu gelangen, schlug mit der Faust gegen die Scheiben. Im Inneren des Wagens saßen zwei Frauen und ein Mann. Vor Panik verließ eine 25-Jährige den Pkw. Sie wurde vom  Beschuldigten bedroht. Das veranlasste den Bruder der Frau (22), ebenfalls aus dem Auto zu steigen. Dann tauchten plötzlich drei weitere Angreifer auf, schlugen auf den 22-Jährigen ein und traten  nach ihm.  Doch nur einer der Aggressoren konnte festgestellt werden. Dieser 33-Jährige schwieg vor Gericht.

Das Prügelopfer sagte aus, es habe mit Freundin und Schwester an besagtem Kiosk gehalten, um dort Zigaretten zu kaufen. Gleich am Eingang sei ihm ein Mann aufgefallen, der sehr aggressiv guckte. „Er hat gefährliche Blicke gesetzt“, sagte der 22-Jährige, der die Örtlichkeit daraufhin schnell verlassen wollte. „Ich wollte keinen Stress“, betonte er.

Als er sich wieder in den Wagen setzte, seine Schwester das Auto starten wollte, sei der Angriff erfolgt. Der Beschuldigte, den er bei Gericht wiedererkannte, habe sich auf das Auto geworfen und versucht, einzudringen. Als seine Schwester panisch das Lenkrad verriss und das Auto zum Stehen kam, habe sie den Pkw verlassen.

Diese Gelegenheit habe der Angeklagte genutzt, die Frau zu bedrohen. Er flüchtete, als auch der Zeuge den Wagen verließ. Mit einem Passanten habe er den 33-Jährigen verfolgt. Dabei sei es zur Auseinandersetzung zwischen dem Geschädigten, Angeklagten und weiteren unbekannten Mittätern gekommen.

Die 25-jährige Schwester schilderte den Sachverhalt ähnlich. Sie habe nach der Tat unter Angstzuständen gelitten. „Ich hatte Angst vor meinem eigenen Schatten“, betonte sie. Auch sie erkannte den Angeklagten als Täter wieder. Der Passant, zufällig ein Polizist, identifizierte den Beschuldigten ebenfalls. Er habe eine Alkoholfahne bei dem 33-Jährigen bemerkt und vermutete zudem den Einfluss von Rauschgift.

Die Richterin verurteilte den Angeklagten wegen Nötigung, Beleidigung und Körperverletzung zu sechs Monaten Haft auf Bewährung für zwei Jahre. 

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