Ein Zeuge verfolgte den Täter Nach Raserunfall in Leverkusen - drei Verletzte
Update | Leverkusen · In Leverkusen ist ein Mann in eine Menschengruppe gefahren. Er verließ den Unfallort, ohne den Verletzten zu helfen, doch die Polizei konnte den Mann durch die Hilfe eines Zivilisten rasch festnehmen.
Bei einem Verkehrsunfall an der Kreuzung Steinbücheler Straße/Von-Knoeringen-Straße, bei dem ein Autofahrer (47) in eine Menschengruppe gefahren ist, sind am Samstagnachmittag eine Frau aus der Ukraine, ihre beiden Kinder und ein weiteres Kind (11) einer anderen Familie angefahren worden, die 30-jährige Mutter und ihr älteres Kind (8) wurden nach derzeitigen Informationen sehr schwer verletzt. Nach der Erstversorgung an der Einsatzstelle wurden alle Patienten in Leverkusener Krankenhäuser gebracht, meldete die Feuerwehr der Stadt Leverkusen.
Der Unfallfahrer verließ nach dem Zusammenstoß den Unfallort, ohne sich um die Verletzten zu kümmern. Er habe jedoch später von der Polizei festgenommen und zur Entnahme einer Blutprobe auf die Polizeiwache gebracht werden können, informierte Polizeisprecher Markus Paffhausen noch am frühen Samstagabend. Dabei wurde festgestellt, dass der Mann offenbar unter Alkoholeinfluss Auto gefahren war.
Zeugen hatten laut Polizei beobachtet, wie der Fahrer eines schwarzen Jaguars mit überhöhter Geschwindigkeit – Beobachter sprachen von über 120 Stundenkilometern auf der innerstädtischen Straße – von der Steinbücheler in die Von-Knoeringen-Straße abbiegen wollte. Dabei verlor der Mann die Kontrolle über sein Fahrzeug und schleuderte in eine Gruppe von Menschen auf einer Verkehrsinsel. Er erfasste die Mutter, die eines ihrer Kinder an der Hand hielt. Ein Kinderwagen mit einem weiteren Kind, den sie schob, fiel bei dem Zusammenstoß um. Das Kleinkind blieb unverletzt. Der Unfallverursacher fuhr davon.
Ein Autofahrer, der hinter dem Jaguar fuhr, reagierte indes schnell und konnte dem flüchtenden Unfallfahrer bis zu dessen Wohnung folgen. Noch während der Fahrt informierte er die Polizei über seinen Standort. Die Beamten nahmen den Jaguar-Fahrer in seiner Wohnung fest.
Neben der Polizei war die Berufsfeuerwehr vor Ort im Einsatz: Die Leitstelle schickte zwei Notarztfahrzeuge, zwei Rettungswagen und ein Löschfahrzeug der Berufsfeuerwehr an die Unfallstelle. „Nach der ersten Rückmeldung wurde unverzüglich der Einsatzführungsdienst der Berufsfeuerwehr sowie ein dritter Rettungswagen zur Einsatzstelle entsandt.“, teilte Lagedienstführer Ivo Frohn mit.
Durch den Einsatz der Polizei und der Rettungskräfte kam es zu langen Staus im Umfeld des abgesperrten Unfallortes. Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, unterwegs zu einer SPD-Wahlkampf-Veranstaltung in Leverkusen, soll deshalb dort verspätet eingetroffen sein.