Gelungenes erstes Quartal – Prognose bestätigt Bayer stellt auf E-Mobilität um

Leverkusen · Gutes erstes Quartal. Agrarsparte im Aufwind. Nachhaltigkeitsziele im Blick: Der Konzern präsentierte am Dienstag überzeugende Zahlen zum ersten Vierteljahr.

 Ist gut ins laufende Geschäftsjahr gestartet: der Leverkusener Bayer-Konzern.

Ist gut ins laufende Geschäftsjahr gestartet: der Leverkusener Bayer-Konzern.

Foto: Ludmilla Hauser

Die Zusammenfassung fällt kurz aus: Prognose fürs Gesamtjahr bestätigt, Jahresauftakt gelungen, Ende der Woche kommt der Kanzler und bald die E-Auto-Flotte. Die Langfassung: Bayer steht nach dem ersten Quartal gut dar, „vor allem unser Agrargeschäft hat erheblich zugelegt“, sagt der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann am Dienstag bei Vorstellung der Zahlen fürs erste Vierteljahr. Und: „Für den weiteren Jahresverlauf sind wir trotz der hohen Unsicherheit, unter anderem in Bezug auf die Stabilität der Lieferketten und der Energieversorgung, zuversichtlich und bestätigen die im März veröffentlichte währungsbereinigte Prognose für das Gesamtjahr.“

Die Zahlen dazu: Der Konzernumsatz stieg im ersten Quartal um 14,3 Prozent auf 14,6 Mrd. Euro. Das Ebitda (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen) kletterte gar um 27,5 Prozent auf knapp 5,3 Mrd. Euro. „Positive Währungseffekte wirkten sich mit 529 (Vorjahr: -938) Millionen Euro auf den Umsatz aus und mit 67 (Vorjahr: -337) Millionen Euro auf das Ebitda“, meldet der Leverkusener Konzern. Das Konzernergebnis stieg um 57,5 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro. Beides, Konzernumsatz und -ergebnis seien „von den Folgen der russischen Invasion in die Ukraine nicht negativ betroffen. Geschäftlich gesehen gehören Russland und die Ukraine nicht zu den zehn wichtigsten Ländern. Insgesamt machen beide Länder rund drei Prozent der Umsatzerlöse aus“, merkte Baumann an.

Bemerkenswert: Die Agrarsparte Crop Science steigert ihr Ergebnis im ersten Quartal um rund 50 Prozent, der Umsatz stieg um 21,6 Prozent auf 8,5 Mrd. Euro, das Ebitda kletterte um 50 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Bayer führt das auf gesteigerten Absatz, Preissteigerungen zurück. Aber: „Kostenanstiege belasteten das Ergebnis, insbesondere bei den Herstellungskosten, die im Wesentlichen auf die hohe Inflation zurückzuführen sind.“

Ende der Woche stattet Bundeskanzler Olaf Scholz dem zweiten Standbein des Konzerns einen Besuch ab: Die Division Pharma feiert Richtfest der neuen Produktionsanlage „Solida 1“ für Feststoff-Arzneien im Chempark Leverkusen, das Bayer zum Zentrum dafür auf- und ausbaut. Pharma muss bilanztechnisch im ersten Vierteljahr hinter Crop Science zurückstecken. Der Umsatz mit rezeptpflichtigen Medikamenten (Pharmaceuticals) stieg auf 4,6 Mrd. Euro (+2,6 Prozent), der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen ging um 7,3 Prozent auf 1,4 Mrd Euro zurück. „Wesentliche Faktoren dafür waren gestiegene Investitionen in künftiges Wachstum, vor allem in Marketing und Vertrieb neuer Produkte. Außerdem waren höhere Forschungs- und Entwicklungskosten gegenüber dem Vorjahresquartal zu verzeichnen“, heißt es vom Konzern. Bei den rezeptfreien Gesundheitsprodukten (Consumer Health) steigerte Bayer den Umsatz um 17,2 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro. „Diese starke Entwicklung folgt auf ein pandemiebedingt schwächeres Vorjahresquartal.“  Der Gewinn vor Steuern, Abschreibungen, Zinsen legte um 32,9 Prozent auf 388 Mio. Euro zu.

Beim Thema Nachhaltigkeitsziele – Bayer hat als Losung ausgegeben, bis 2030 klimaneutral sein zu wollen – geht es offenbar voran. Der Unternehmensvorstand hat nun entschieden, Bayers Fahrzeugflotte weltweit so schnell wie möglich auf E-Mobilität umzustellen, abhängig davon, wie schnell unter anderem Lademöglichkeiten vorhanden seien.

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