Leverkusener Konzern will in dem Land investieren Bayer hilft bei Minensuche in der Ukraine

Leverkusen · Neben Geld für eine Minenräummaschine, das der Leverkusener Konzern an die Hilfsorganisation FSD gibt plant Bayer-Chef Baumann für die nächsten Jahre deutliche Investitionen in der Ukraine.

 Ein Mineräumer in Schutzkleidung arbeitet in der Ukraine in einem Gebeit, in dem nach einem Angriff nicht explodierte Sprengkörper gefunden wurden. Eine Minenräummaschine soll diese Arbeit erleichtern.

Ein Mineräumer in Schutzkleidung arbeitet in der Ukraine in einem Gebeit, in dem nach einem Angriff nicht explodierte Sprengkörper gefunden wurden. Eine Minenräummaschine soll diese Arbeit erleichtern.

Foto: dpa/Evgeniy Maloletka

Dass explosive Kampfmittel wie Bomben, Minen und Granaten jahrzehntelang unentdeckt im Boden liegen und mit ihnen die Gefahr, dass sie doch noch hochgehen, hat Opladen diese Woche erfahren, als bei Bauarbeiten eine 5-Zenter-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt wurde. Für das durchs Niedrigwasser gewachsene Rheinufer warnt die Stadt vor freiliegenden Blindgängern.

Dennoch: Wie die Situation in der Ukraine aussieht, lässt sich schwer erahnen. Klar sein dürfte, dort ist unvorstellbar viel an Kampfmitteln niedergegangen. Um die Chance zu minimieren, dass Menschen Opfer von unentdeckten Landminen und Sprengkörpern werden, engagiert sich nun der Bayer-Konzern. Das Unternehmen unterstützt die humanitäre Organisation FSD (Fondation suisse de déminage) bei ihrer Mission, Land zu entminen. Die Konzernspende in Höhe von 825.000 Euro wird für eine mechanische Minenräummaschine verwendet. „Die Maschine ist in der Lage, große Flächen wie Ackerland zu bearbeiten“, sagt Konzernsprecher Rolf Ackermann. „Die Minenräummaschine wird gewartet und für ihren Einsatz in der Ukraine vorbereitet, der für diesen Herbst geplant ist. Sie wird die Minenräumungsoperationen von FSD unterstützen, die vom Außenministerium der Vereinigten Staaten finanziert werden.“ Wo die Maschine zum Einsatz komme, werde zwischen der FSD und ukrainischen Behörden koordiniert.

Bayer-Chef Werner Baumann betont, der Konzern wolle so einen „humanitären Beitrag zur Sicherheit der ukrainischen Bevölkerung leistet. Darüber hinaus wird Landwirten durch die Räumung von Ackerland ermöglicht, Lebensmittel sicher anzubauen, ein Einkommen zu erzielen und dazu beizutragen, die angespannte Situation rund um die globale Ernährungssicherheit zu lindern. Weite Teile des globalen Südens sind auf Lebensmittelexporte aus der Ukraine angewiesen.“

Die Minenräummaschine macht laut FSD-Direktor Hansjörg Eberle eine schnelle Entfernung der Vegetationsdecke möglich und verschafft so den Detektoren den Zugang zur Oberfläche. „Darüber hinaus wird sie die ‚technische Untersuchung‘ potenziell kontaminierter Flächen beschleunigen. Diese Schlüsselphase der humanitären Minenräumung zielt darauf ab, ein klares Bild der betroffenen Flächen zu erhalten, um die Räumungsressourcen so effizient wie möglich einzusetzen.“

Das Leverkusener Unternehmen hat seit Beginn des Krieges im Februar zehn Millionen Euro gespendet. „Darin enthalten sind die Einrichtung eines Katastrophenhilfefonds sowie Produktspenden, darunter Antibiotika und Krebsmedikamente“, ergänzt Ackermann. Bayer will zudem in die Ukraine investieren. „Das Ziel ist es, im nächsten Jahrzehnt weiterhin erhebliche Investitionen im Land zu tätigen – hauptsächlich, um die Landwirtschaft wieder aufzubauen.“ Ab diesem Jahr gehen so 30 Millionen in die Saatgutanlage Pochuiky. Außerdem will der Konzern beim Wiederaufbau von Krankenhäusern und der Infrastruktur des öffentlichen Gesundheitswesens helfen.

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