Ausschreibung läuft Radparkhaus in der Bahnstadt nimmt Fahrt auf

Leverkusen · Um den Radverkehr attraktiver zu machen, plant die Neue Bahnstadt Opladen ein Parkhaus für Radler und Pendler. Die Ausschreibung für das mit 2,5 Millionen Euro veranschlagte Projekt läuft.

 Im „Auge“ der Auffahrt zur Gleisbrücke am Opladener Bahnhof soll ein Fahrradparkhaus entstehen.

Im „Auge“ der Auffahrt zur Gleisbrücke am Opladener Bahnhof soll ein Fahrradparkhaus entstehen.

Foto: nbso

Die Coronakrise hat die Wirtschaft fest im Griff, doch auf Baustellen kann weiterhin gearbeitet werden. Das stimmt Andreas Schönfeld zuversichtlich, dass Ende Mai der Bau des geplanten Radparkhauses am Opladener Bahnhof beginnen kann. „Unser Plan sieht vor, dass bis Ende Oktober Rohbau und Außenhülle fertig sind“, sagt der Prokurist der Neuen Bahnstadt Opladen (NBSO). Bis zum Frühjahr 2021 soll das Parkhaus für Drahtesel dann komplett nutzbar sein. „Wir haben einen engen Zeitplan, den wir einhalten müssen“, betont Schönfeld. Insgesamt 2,5 Millionen Euro sind für das Projekt veranschlagt. Die Ausschreibung läuft.

Park-and-Ride-Konzepte sind ein Dauerbrenner in der Diskussion um die Mobilität in Städten. Bei der Frage, wie eine klimagerechte Verkehrswende in Leverkusen gelingen kann, spielt der Radverkehr eine große Rolle. Das Fahrparkhaus ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg hin zu einer Verkehrslage mit weniger Autos auf den Straßen.

„Im Herbst dieses Jahres wird die Verlegung des Zentralen Omnibusbahnhofes abgeschlossen sein. Der bevorstehende Bau des Fahrradparkhauses ist ein weiterer wichtiger Baustein zur Erweiterung des Verkehrsknotens Opladener Bahnhof“, teilt die Neue Bahnstadt Opladen (NBSO) mit. Das Angebot richte sich nicht nur an Radler, die nach Opladen wollen, sondern biete auch Pendlern entsprechende Stellplätze in direkter Nähe zum ÖPNV und Fernverkehr am Bahn- sowie Busbahnhof.

Bedarfsermittlungen haben demnach ergeben, dass 5000 Ein- und Ausstiege am Tag und ein Radverkehrsanteil von 13 Prozent im Einzugsgebiet eine zu erwartende Nachfrage von 325 Fahrradstellplätzen ergeben. Aktuell stehen am westlichen Ende der Bahnhofsbrücke provisorische, nicht wettergeschützte Stellplätze für Fahrräder zur Verfügung.

Die Pläne sehen vor, im sogenannten Auge der Fahrradrampe ein zweigeschossiges Gebäude zu errichten. Geplant wird der Bau vom Büro Heinz-Jahnen-Pflüger (HJP) aus Aachen. Das Radparkhaus selbst wird nicht als geschlossenes Gebäude errichtet, sondern in Skelettbauweise mit aufgesetzter Fassade. Integriert werden öffentliche Toiletten sowie Betriebsräume für Busfahrer und eine Trafo-Anlage der EVL.

Auf drei Ebenen entsteht Platz für insgesamt 422 Fahrräder und fünf Lastenfahrräder oder Sitzfahrräder. Die jetzt vorhandenen 120 Stellplätze werden auf dem Dachgeschoss mit einem Platzangebot für 114 Fahrräder nahezu kompensiert. Dieser Bereich ist kostenfrei. Der Rest steht als elektronisch gesicherte Sammelabstellanlage zur Verfügung. Diese 308 Stellplätze sind nur über einen Code zugänglich, den man über das Internet erhält.  Angedacht ist eine Tagesmiete, aber auch die Möglichkeit, den Stellplatz ganzjährig zu mieten.

„Was die Zugänglichkeit für die Nutzer des Parkhauses angeht, könnte der Standort kaum besser gewählt sein“, ist die NBSO überzeugt. Das Erdgeschoss wird von den umgebenden, öffentlichen Verkehrsflächen (Fuß- und Radverkehr) erschlossen. Das erste Obergeschoss ist über das Wendepodest der Rampe, das zweite Obergeschoss über den oberen Rampenauslauf zur Brücke hin zu erreichen. Die Rampe erhält also über den Durchgangsverkehr hinaus auch noch die Zubringerfunktion für das Parkhaus.

Der genaue Baubeginn hängt von dem laufenden Ausschreibungsverfahren ab. Schönfeld hofft trotz Corona, dass der Zeitplan eigehalten werden kann. Es sei aber nicht auszuschließen, dass Anpassungsmaßnahmen erforderlich werden könnten. Mit dem Bau des Fahrradparkhauses würden sich die Kapazitäten an Stellplätzen für den ruhenden Fahrradverkehr in der Bahnstadt wesentlich erhöhen. Die aktuelle Planung ziele auf eine Steigerung um 120 Prozent.

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