Alkenrath Wurzeln werden zu Stolperfallen

Alkenrath · Die geplanten Baumfällungen im Bürgerpark in Alkenrath sorgten für Diskussionen in der Bezirksvertretung

 Im Bürgerpark in Alkenrath wachsen die Wurzeln der Bäume in den Geh- und Radweg.

Im Bürgerpark in Alkenrath wachsen die Wurzeln der Bäume in den Geh- und Radweg.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Im Bürgerpark in Alkenrath wachsen Wurzeln vereinzelt auf dem Geh- und Radwegen nach oben. Das rief den Fachbereich Stadtgrün auf den Plan: Die störenden Stolperfallen müssten weg, der Verkehrsweg müsse gesichert werden. Ein Thema, das jetzt bereits zum wiederholten Male die Bezirksvertretung III beschäftigte und für Diskussionen sorgte.

Bereits zweimal hatte der zuständige Fachbereich vor der Sitzung in der vergangenen Woche prüfen lassen, ob sich die Asphaltierung und die damit verbundene Fällung der neun Problembäume verhindern lasse. Das Ergebnis der Begehungen fiel für alle Naturschützer ernüchternd aus, denn maximal zwei Bäume könnten gerettet werden.

Als Repräsentant der Naturschützer erhielt Rainer Morgenstern, Vorsitzender des Naturschutzbundes (Nabu), ein Rederecht, das er dazu nutzte, sich für den Erhalt der Bäume auszusprechen. Es gebe schöne Stellen in der Stadt, doch isoliere man in der Stadtentwicklung das vorhandene Grün voneinander. „Das Konzept kann nur heißen, Grünverbindungen zu schaffen“, sagte er.

Wer nun glaube, die Bäume im Bürgerpark stünden ohnehin am Ende ihrer Lebenszeit, der irre. Sie entfalteten erst jetzt ihre Wichtigkeit. Die Bäume zu entnehmen, erschließe sich dem Verband nicht. „Artenschutz ist Klimaschutz“, betonte Morgenstern.

Dementsprechend falle auch das Echo in der Bürgerschaft aus. Die nämlich wolle laut dem Naturschützer, dass die Bäume bleiben. Der Park sei darüber hinaus nicht „verkehrssicherungsträchtig“. Und Nachpflanzungen könnten die Verluste nicht ausgleichen. Schließlich sei ein Baum schnell gefällt, brauche aber Jahrzehnte zum Wachsen.

Die Lösung, die ein Großteil der Bezirksvertretung für den Weg befürworten würde, wäre eine Mischung aus Asphalt und einer sogenannten wassergebundenen Decke (ein Belag, der aus gebrochenem Natursteinmaterial besteht). Die Grünen hatten beantragt zu prüfen, ob eine komplette Asphaltierung überhaupt nötig sei. Ulrich Hammer vom Fachbreich Stadtgrün: „Genau das wollen wir hier nicht mehr. Das macht aus unserer Sicht keinen Sinn“, entgegnete er. Die SPD stimmte dem zu. Nirgends sei so viel Wald vorhanden, wie in Alkenrath. Die Fällung schade nicht. Außerdem habe man jene Stelle bereits zweimal begangen.

Stadtgrün-Chef Lothar Schmitz platzte irgendwann der Kragen. „Eine nochmalige Prüfung halte ich für Unsinn“, kritisierte er. „Wir müssen den Park sichern, haben das Maximum erreicht, und unsere fachliche Meinung wird sich auch durch ein erneutes Nachmessen nicht ändern.“

Dennoch wurde der Antrag der FDP auf eine Prüfung der Mischmöglichkeit angenommen. Nur die SPD stimmte dagegen.

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