Avea gibt Spezialbeutel für die braune Tonne in Leverkusen ab Damit der Biomüll „sauber“ bleibt
Leverkusen · Die Biotonne ist seit knapp drei Monaten in Leverkusen angekommen. Mehr als 10.000 Haushalte machen mit. Müssen aber den Müll für die braune Tonne sorgsam trennen. Denn der Biomüll muss sortenrein sein, um daraus Strom machen zu können. Die Avea will mit Spezialbeuteln helfen.
Sortenreinheit. Dieses 14-Buchstaben-Wort ist das entscheidende Kriterium, damit aus Biomüll – aus Leverkusen wie von andernorts – Strom werden kann. Nicht in die Tonne dürfen beispielsweise kompostierbare Plastiktüten. Und Papier, um triefende Abfälle einzuschlagen, hat auch nicht jeder stets griffbereit.
Deswegen bietet der städtische Entsorger Avea ab sofort Bioabfallsammeltüten aus 100 Prozent Recyclingpapier an. „Für die optimale Verwertung des Bioabfalls ist die Qualität der Bioabfallsammlung hinsichtlich der Sortenreinheit besonders wichtig.“ Die häufigsten Störstoffe seien jedoch falsche Beutel, die die Biosammlung zum Teil unbrauchbar machten „und eine Entsorgung über die Müllverbrennung nötig macht“, heißt es aus der Avea-Zentrale im Eisholz.
Den „Stromproduzenten“ aber wieder in die Müllverbrennung zu geben, wie es in Leverkusen in all den Jahren bisher war, in denen anderen Kommunen längst die Biotonnen eingeführt hatten, sei nicht Sinn und Zweck. Damit kein kostbarer Bioabfall aus Leverkusen verschwendet werden müsse, verkaufe die Avea ab sofort Zehn-Liter-Papiersammeltüten. Die Beutel mit extra Bodendeckblatt seien nass- und reißfest. Kostenpunkt: Für einen Zehnerpack zahlen Leverkusener 1,20 Euro. Die Bioabfallbeutel gibt es in der Avea-Hauptverwaltung, Im Eisholz 3.
Hintergrund: Für Leverkusener ist das Thema separat zu sammelnder Bioabfall noch Neuland. Jahrzehnte diskutierte die Politik über die Einführung der Biotonne, seit Januar ist sie – auf freiwilliger Basis – da. Aus Obst- und Gemüseresten, Eierschalen, Teebeuteln, Gartenabfällen und Grünschnitt entsteht in der Vergärungsanlage der Avea in Lindlar erst Biogas und dann Biostrom. Aus einer Tonne Bioabfall werden ungefähr 220 Kilowattstunden Strom. Oder anders: „Aus einem Kilo Leverkusener Bioabfall entstehen etwa 0,22 Kilowattstunden Strom – damit läuft ein moderner TV-Flachbildschirm etwa drei Stunden“, hatte die Avea bei einer ersten Zwischenbilanz vor einigen Wochen gemeldet. Mehr als 10.000 Biotonnen hatte das Unternehmen bis dahin in der Stadt ausgeliefert.
Weitere Informationen zur Biotonne, ihrem Inhalt und zur Stromproduktion gibt es im Internet auf der Seite: bioabfall-lev.de