Stadt prüft schon Grundstücke Auch Opladen braucht eine neue Feuerwache

Leverkusen · Die Wache an der Kanalstraße ist veraltet, die Wege für die Feuerwehrleute sind zu lang, die Abstandsflächen reichen nicht, hat ein Gutachter festgestellt. Außerdem müssten dringend zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden, damit - wie planmäßig vorgeschrieben - mindestens zehn Feuerwehrleute in einer Hilfsfrist von 9,5 Minuten am Einsatzort sein können.

 Die Feuerwache an der Kanalstraße hat laut Aussage des Gutachters bauliche Mängel. Außerdem können die Einsatzkräfte nach dem Verlassen der Wache nur mit geringer Geschwindigkeit durch das Opladener Kerngebiet fahren, wodurch wertvolle Zeit verloren geht.

Die Feuerwache an der Kanalstraße hat laut Aussage des Gutachters bauliche Mängel. Außerdem können die Einsatzkräfte nach dem Verlassen der Wache nur mit geringer Geschwindigkeit durch das Opladener Kerngebiet fahren, wodurch wertvolle Zeit verloren geht.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Erst am Mittwoch wurde die neue 49 Millionen Euro teure Hauptfeuerwache an der Edith-Weyde-Straße eröffnet. Doch zurücklehnen kann sich die Stadt nicht. Vielmehr muss sie gleich weitermachen und auch für die Berufsfeuerwache in Opladen einen neuen Standort suchen. Denn der jetzige entspricht laut Gutachter David Bormann nicht mehr den heutigen Anforderungen.

Das Ziel, dass mindestens zehn Einsatzkräfte innerhalb von 9,5 Minuten nach dem Wählen eines Notrufs  vor Ort eintreffen, wurde in Leverkusen nur in gut der Hälfte aller Einsätze (57 Prozent) erreicht, bei der Wache Nord (Opladen) deutlich seltener, teilte der Sachverständige des Büros „Forplan“ den Politiker in der vergangenen Ratssitzung mit. Die Stadt hatte das Büro beauftragt, ihren Brandschutzbedarfsplan zu überprüfen. Der letzte stammt aus dem Jahr 2003. Laut einem Gesetz aus dem Jahr 2015 müssen Städte ihre Brandschutzbedarfspläne spätestens alle fünf Jahre fortschreiben.

Bormann sieht dringenden Handlungsbedarf in Opladen. „Die Stellplatzgröße und die Abstandsflächen in der Wache passen nicht. Es fehlt eine Schwarz-Weiß-Trennung. Und die Laufwege der Einsatzkräfte aus den Ruheräumen sind zu lang“, sagte er. Die Wache müsse aus dem Opladener Kerngebiet hinaus an einen verkehrsgünstigeren Standort, wo die Fahrzeuge gleich mit höherer Geschwindigkeit starten könnten. Außerdem seien nicht genügend Mitarbeiter vor Ort. Die Schichtstärke müsse demzufolge nach und nach erhöht werden.

Laut Stadt können frühestens Mitte 2021 neue Mitarbeiter eingestellt werden. Sie rechnet dadurch mit zusätzlichen Personalkosten von gut 272.450 Euro im nächsten Jahr, knapp 1,1 Millionen Euro in 2022 und jeweils rund 1,6 Millionen Euro in 2023 und 2024.

„Wir sind schon auf der Suche nach einem neuen Standort und prüfen gerade mehrere Grundstücke“, teilte Baudezernentin Andrea Deppe dem Stadtrat mit.

Der befürwortete einen Antrag von Opladen Plus, die Stadtverwaltung möge prüfen, ob die neue Wache in Opladen an der Europaallee, auf dem Gelände westlich von Goetze/SKF (Raoul-Wallenberg-Straße) oder an der Bonner Straße angesiedelt werden könne.

Eine beruhigende Nachricht hatte Bormann für die Ratsmitglieder: Trotz der offiziell eher schlechten Hilfsleistungszeiten sei die Lage im nördlichen Stadtgebiet nicht bedrohlich. Denn die Berufsfeuerwehr werde sehr effektiv durch die Freiwilligen Feuerwehren unterstützt. Darauf setze man auch bei Städten in der Größe von Leverkusen.

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