Hilfreiches Technik-Hooby Funker-Kontakt ohne Handy und Internet

Leverkusener Amateur-Radio-Club startet neuen Lehrgang.

 Funken will und muss gelernt sein: Ein neuer Lehrgang des Leverkusener Amateur-Radio-Clubs ist gestartet.

Funken will und muss gelernt sein: Ein neuer Lehrgang des Leverkusener Amateur-Radio-Clubs ist gestartet.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

„Spaß an der Technik, das ist die Grundvoraussetzung“, sagt Martin Hollweg. Er ist Mitglied im G11, dem Leverkusener Ortsverband des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (Darc). Er ist ein Amateurfunker. Das ist nicht nur die gängige Angabe für ein Hobby, dazu bedarf es einer Lizenz. Die kann man erwerben mit einer bestandenen Prüfung bei der Bundesnetzagentur.

Hört sich etwas aufwendig an, aber die Interessenten, die sich am ersten Abend eines etwa halbjährigen Lehrgangs in den Vereinsräumen an der Schlangenhecke trafen (im Gebäude des Technische Hilfswerks), wollen sich nicht nur mit der Technik des Funkens und den rechtlichen Bestimmungen vertraut machen. Sie wollen auch Kontakte in die Welt knüpfen.

Aber gibt es da nicht andere moderne Kommunikationsmöglichkeiten, nicht zuletzt das Internet? Schon, aber das wäre zu einfach. Mobiltelefone gibt es nicht überall, und einen Internet-Anschluss muss man erst einmal haben. „Amateurfunker sind völlig unabhängig“, klärt Roland Wegner auf, der nicht nur G11-Mitglied ist, sondern als Pressesprecher auch beim Leverkusener Technischen Hilfswerk fungiert. Womit gleich deutlich wird, dass – im Falle eines Falles – die Amateurfunker auch in außergewöhnlichen Notsituationen helfen könnten. „In Leverkusener gab es so etwas gottlob noch nie“, fügt Diplom-Ingenieur Wegner gleich hinzu.

Vor einigen Tagen trafen sich nun ein Dutzend Interessierte, die sich zum Funkamateur ausbilden lassen wollen. Denn wer funken will, kann nicht einfach Elektrowellen in den Himmel schicken. Da gibt es Frequenzbänder, da darf es keine Störungen anderer Wellenbereiche geben, auf denen beispielsweise Flugzeuge geleitet werden oder Rettungsdienste informiert werden.

Aber alles ist machbar, erfährt der Interessierte. Als Erstes lernt er, dass alle Funker per Du sind. So heißen die Ausbilder, die sich vorstellten, einfach Andy und Martin. Die sind – das merkt man gleich bei ihrer Ansprache – leidenschaftliche Funker und üben ihren „Job“ als Lehrer ehrenamtlich aus.

Sie sind die Protagonisten für die lange Tradition und den guten Ruf, die die Leverkusener Ortsgruppe als Funkamateur-Ausbilder genießt. Seit dem Jahr 2007 hat die Gruppe eigene Clubräume angemietet und kann damit ein attraktives Ausbildungszentrum in der Region anbieten. Jedes Jahr finden ein E- und A-Kurs im ersten Halbjahr statt.

„E“ steht für Einsteiger, „A“ für Advanced. Wer den fortgeschrittenen Teil der Prüfung ablegen will, hat meist schon weitergehende Ambitionen, beispielsweise als Segler. Denn auf dem offenen Meer gibt es keine Funkmasten fürs Handy. Funken kann gar die Weichen für die berufliche Zukunft stellen – „viele Funkamateure sind Ingenieure geworden." Wie auch bereits diplomierte Ingenieure Funker werden wollen, wie ein Teilnehmer der Informationsveranstaltung seine Motivation beschrieb.

Ein Höhepunkt der Leverkusener Funker war im vergangenen Jahr der Kontakt, der zur Internationalen Raumstation ISS hergestellt wurde. Der Darc-Ortsverein sorgte für die technische Verbindung, damit die Schüler des Werner-Heisenberg-Gymnasiums direkt mit Astronaut Alexander Gerst („Astro-Alex“) sprechen konnten.

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