Aktion katholisches Bildungswerk Ein Koffer für das Leben

LEVERKUSEN · Aktion: In drei Kitas im Seelsorgebereich St. Aldegundis packen Eltern Wünsche für ihren Nachwuchs symbolisch ein.

 Bei der Kunstaktion „Ein Koffer für das Leben“ packten Pfarrer Peter Beyer und Uwe Richrath (v. l.) jeweils einen Koffer. Eltern der Kitas folgen dem Beispiel.

Bei der Kunstaktion „Ein Koffer für das Leben“ packten Pfarrer Peter Beyer und Uwe Richrath (v. l.) jeweils einen Koffer. Eltern der Kitas folgen dem Beispiel.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Ein Familienfoto, ein kleiner Clown oder ein Schutzengel könnten Symbole sein für Eltern, Großeltern oder Paten, die sie ihren Kindern mit auf den Weg geben. Als Zeichen für Liebe und Geborgenheit, für Freude und Schutz.

In den drei Kindertagesstätten des Seelsorgebereichs St. Aldegundis in Rheindorf und Hitdorf werden Eltern in den nächsten Wochen darüber nachdenken, was sie sich für die Zukunft ihres Nachwuchses wünschen und mit welchen Gegenständen sie diese sichtbar machen können. Die werden dann ganz konkret in einen „Koffer für das Leben“ gepackt.

Zum Start der Aktion, die Katholisches Bildungswerk und Katholische Familienbildungsstätte gemeinsam veranstalten, haben schon mal zwei Promis ihre Wünsche-Koffer gepackt. Oberbürgermeister Uwe Richrath hat seinen an ein Boots-Flüchtlingskind adressiert. Notenschlüssel und Pinsel hat er hineingelegt, weil Musik und Kunst neue Lebensfreude wecken sollen. Einen Engel wählte er als für alle passendes religiöses Symbol.

Der Rheindorfer Pfarrer Peter Beyer wollte seinen Koffer zuerst leer lassen in Zeiten der Überfülle. Dann entschied er sich anders und packte einen Trichter ein, durch den Gottes Einfluss auf die Menschen seiner Gemeinde strömen soll. Und eine Jakobsmuschel, die symbolisieren soll, dass man auch auf der geistigen Wanderschaft in Bewegung bleiben muss.

„Es sind keineswegs nur Symbole für Spaß, Erfolg und Reichtum, die Eltern einpacken“, sagt Initiatorin Sabine Höring aus Erfahrung. Ehe sie vor einem Jahr Leiterin der beiden Leverkusener Bildungswerke wurde, hatte sie diese Aktion bereits an ihrer früheren Stelle im Kreis Mettmann durchgeführt. Und da hatte praktisch jeder auch ein religiöses Symbol im (Über-)Lebenskoffer.

Gepackt wurde jeweils in kleiner Runde mit drei bis fünf Personen. Dabei ergaben sich intensive Gespräche in der eher zufällig zusammengewürfelten Gruppe. Die Eltern wählen sich einen passenden Zeitraum von je einer halben Stunde aus. So soll es auch in den Kitas von St. Aldegundis, Heilig Kreuz und St. Stephanus (St. Joseph, Kocherstraße) sein.

Begleitet werden alle Packstationen von Referentin Irina Wistoff, die auch beim vorgeschalteten Info-Abend für Eltern und Erzieher aller Einrichtungen in dieser Woche dabei ist. Sie wird Anregungen geben, die Gespräche lenken und vielleicht bei der Suche nach einem geeigneten und aussagekräftigen Symbol helfen. Jedes Symbol sollte wenigstens mit einem Satz erklärt werden. „Manche schreiben mehrere DinA-4-Seiten voll, andere nur einen Dreizeiler“, erzählt Sabine Höring. „Das funktioniert für alle, auch jene, die nicht so sprachgewandt sind.“

Großer Vorteil dieser Kunstaktion sei, dass das Angebot niederschwellig ist, dass weder Herkunft noch Religion eine Rolle spielten. Jeder Koffer bekommt einen Anhänger, auf dem zu lesen ist, wer ihn für wen gepackt hat. Dann wird von jedem offenen Exemplar ein Foto gemacht. Sämtliche Aufnahmen werden in den Kirchen des Seelsorgebereichs präsentiert. Die Eröffnungen finden am 3. November um 18 Uhr in St. Aldegundis, am 4. November um 9.30 Uhr in St. Stephanus, Hitdorf und um 11 Uhr in Heilig Kreuz statt. Zu sehen sind die drei Ausstellungen dann bis zum 14. November. Begleitend zur Aktion „Ein Koffer für das Leben“ findet am 11. Oktober ein Elternabend für alle Einrichtungen statt. Referenten dort sind Diakon Christian Engels und Irina Wistoff.

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