Jubiläum in Leverkusen Feuerwehr feiert 125 Jahre Zusammenhalt

Leverkusen · Von einem Holzschuppen mit knapper Ausstattung zu einem Jubiläum in der Wagenhalle: Die Freiwillige Feuerwehr Rheindorf feiert ihr 125-jähriges Jubiläum-

Löschzugführer Carsten Hennes bekam von den Mitgliedern der Ehrenabteilung ein Fahnenband überreicht.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

„Ein ganz besonderes Jubiläum und ein ganz besonderes Ereignis für uns alle“, so würdigte Löschzugführer Carsten Hennes das 125-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Rheindorf. Zum Auftakt der Feierlichkeiten stand am Freitag ein interner Festakt in der geschmückten Wagenhalle im Beisein von etwa 60 Teilnehmern auf dem Programm. Am Samstag und Sonntag war die Bevölkerung zur Gründungsfeier eingeladen.

„Wir starteten mit 25 Mann, in einem Holzgeräteschuppen, mit einer Handfahrspritze, 30 Metern Schlauch aus Leinen, 15 Feuerlöscheimern und zwei Feuerleitern“, berichtete Hennes aus der Historie. Er selber begann in der Jugendfeuerwehr und leitet den Löschzug als Brandinspektor seit 2021. Was ihn antreibt, ist einerseits der ehrenamtliche Einsatz für die Allgemeinheit, andererseits die gute Kameradschaft. „Jeder hilft jedem. Das zeichnet eine gut funktionierende Feuerwehr aus“, betonte der 42-Jährige und dankte speziell den Einsatzkräften sowie deren Partnern, die mit ihrem Verständnis für den notwendigen Rückhalt sorgen würden. Hennes: „Ich bin stolz darauf, mit Euch die Zukunft unserer Feuerwehr weiter gestalten zu dürfen.“

Was im Jahr 1899 mit einem Beschluss des Gemeinderats sehr bescheiden begann, sei mittlerweile zur Erfolgsgeschichte geworden, bestätigte Feuerwehrchef Hermann Greven. Das liege vor allem an den Ehrenamtlern, aber auch daran, dass die Stadt Leverkusen ein Einsehen hatte. Denn zeitweise stand eine Zusammenlegung mit der Feuerwehr Hitdorf im Raum. Diesem Ansinnen erteilte er eine klare Absage. „Es funktioniert nicht, den Löschzug in einen anderen Ortsteil verlegen zu wollen“, so Greven wörtlich. Und erinnerte unter anderem an die beiden Hochwasserjahre 1993 und 1995, während er verdeutlichte: „Das haben wir gut gewuppt. Auch und insbesondere durch die Aktivitäten der Freiwilligen Feuerwehr“, sagte der Leiter der Berufsfeuerwehr Leverkusen.

Insofern halte er die Wünsche der 40 Mitglieder des Löschzugs für „mehr als angemessen“, die ihren Fahrzeugpark gerne durch ein modernes Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug ergänzen würden. Greven: „Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, dass sich die Freiwillige Feuerwehr etwas wünscht, um ihren Job besser erledigen zu können. Das geschieht ja nicht für sich selbst, sondern für die Bürger.“ Er werde diesen Antrag in den letzten Tagen seiner Dienstzeit jedenfalls sehr gerne unterstützen. Ehe Oberbürgermeister Uwe Richrath ein kurzes Grußwort sprach, verlas Greven die Glückwünsche des Landes NRW, mit denen sich Innenminister Herbert Reul „für die freiwillige geleistete Arbeit zum Wohle der Bürger“ bedankte. „Sie haben etwas Großartiges in Rheindorf geleistet“, merkte Richrath ebenfalls an.

Einer von denen, die zum Erfolg beigetragen haben, ist Brandoberinspektor Artur Welte. Der 68-Jährige wurde für 50-jährige Zugehörigkeit geehrt. „Es war immer mein Ziel, diese Feuerwehr mit zu gestalten und zu erhalten“, betonte der Rheindorfer, der seit 2016 Mitglied der Ehrenabteilung ist und liebevoll als „King Artur“ bezeichnet wird. In seiner aktiven Zeit – darunter zwölf Jahre als Löschflugführer – habe er vieles erlebt. „Zum Glück ist eigentlich fast alles immer gut ausgegangen“, blickte er zurück. „Das Schöne, an das ich mich gerne erinnere, ist die Gemeinschaft, zu der ich den Grundstein legen durfte.“