Bahnstadt Opladen Mit dem Abriss-Hammer in die Zukunft

Opladen · Cube Real Estates steckt 88 Mio. Euro in ein Mini-Stadtquartier auf der Fläche der letzten Werkshalle in der Bahnstadt.

 Tilmann Gartmeier, Uwe Richrath und Vera Rottes (vordere Reihe) und die übrigen Arbissparty-Gäste legten am Dienstag schon mal – und eher symbolisch – den Hammer für den Abriss der letzten Werkshalle an.

Tilmann Gartmeier, Uwe Richrath und Vera Rottes (vordere Reihe) und die übrigen Arbissparty-Gäste legten am Dienstag schon mal – und eher symbolisch – den Hammer für den Abriss der letzten Werkshalle an.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Mit einem Feuerwerk wurde  der Abriss der letzten noch erhaltenen Werkhalle des früheren Bahnausbesserungswerks in Opladen gefeiert. Der Projektentwickler Cube Real Estate wird in der Neuen Bahnstadt ab Juli mit dem Bau des rund 20.000 Quadratmeter großen „Cube Factory 577“ beginnen, ein neues Mini-Stadtquartier, das aus Wohn- und Büroflächen, Mikroappartements, Gastronomie und Geschäften bestehen wird.

Nach langen Jahren der Planung, Entwicklung und Beratung, des Klinkenputzens und Kompromissschließens war es am späten Dienstagnachmittag ein feierlicher Moment, „ein Tag, wo es nach viel theoretischer Arbeit auf dem Papier, endlich etwas zu sehen gibt“, sagte Tilmann Gartmeier, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Projektentwicklers Cube Real Estate, stolz. 2014 kam das damals noch unter „Student Cube“ firmierende Unternehmen erstmals mit dem Projekt in der Bahnstadt in Kontakt. Modernes Wohnen für Studierende sei damals im Ledigenheim nicht realisierbar gewesen, erinnerte Gartmeier. Doch die Idee, in unmittelbarer Nähe zur entstehenden Technischen Hochschule Mikroappartements zu schaffen, hatte den Entwicklern der Bahnstadt Opladen (nsbo) gut gefallen, sodass sie nach Umsetzungsmöglichkeiten suchten und 2015 ein zweites Mal auf die Jungunternehmer aus Köln zugingen.

Nach knapp vier Jahren soll an der Werkstättenstraße nun die Vision realisiert werden. Ein 8500 Quadratmeter großer Bürokomplex, ein Wohngebäude mit 280 je 22 Quadratmeter großen Mikroappartements für Studierende und 29 Eigentumswohnungen sieht der Plan des JSWD Architektenbüros vor. Hinzu kommt ein Parkhaus mit 460 Stellplätzen und eine größere Halle, in der Gastronomie, Fitness und Einzelhandel Platz finden werden. Abgerundet wird das Konzept, das auch den vorhandenen Nachbarn zusagt, durch einen Quartiersplatz.

Mit dem Großprojekt und einem Entwicklungsvolumen von 88 Millionen Euro, habe das junge Unternehmen Mut bewiesen, betonte Gartmeier. „Wir freuen uns auch, den Mut gehabt zu haben, hier hingezogen zu sein.“ Von ihrem Büro, den Cube Offices 574, die im Herbst fertiggestellt wurden, werden sie in den kommenden zweieinhalb Jahren einen direkten Blick auf die Baustelle haben. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2021 terminiert.

Oberbürgermeister Uwe Richrathdankte den Unternehmern dafür, in  der Stadt zu investieren. Politik könne nur die Rahmenbedingungen schaffen, um private Investitionen nach Leverkusen zu holen. Vera Rottes, Geschäftsführerin der nsbo, erinnerte an die 100-jährige Bahner-Geschichte des Geländes, die mit einem verlorenen Hungerstreik der Bahnmitarbeiter zu Ende ging. „Das Herz der Opladener hängt an diesen Hallen. Deswegen ist es wichtig, dass hier etwas wirklich Schönes hinkommt.“

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