Leverkusen Letzte Schultage als Schlafmütze

Leverkusen · Heute ist Schluss - Abiturienten feierten diese Woche mit Mottotagen ihre letzte Unterrichtswoche.

 Kuschelprogramm zum Schulabschluss am Opladener Landrat-Lucas-Gymnasium

Kuschelprogramm zum Schulabschluss am Opladener Landrat-Lucas-Gymnasium

Foto: Miserius

Die letzte Schulwoche der Abiturienten wurde am Montag eingeläutet. Unterricht wird bis einschließlich Freitag - zumindest für die angehende Abiturientia in ganz NRW - zur Nebensache erklärt: Die Mottowoche steht im Fokus ihrer Aufmerksamkeit. So auch in den Leverkusener Gymnasien.

Im Landrat-Lucas-Gymnasium beispielsweise tummelten sich am Montagvormittag gruselige Gestalten im Foyer der Schule, die statt im Unterricht zu sitzen ausgiebig feierten: Schüler in weißen Kitteln und grünen OP-Häubchen, mit blutverschmierten Gesichtern, saßen zusammen oder tanzten vergnügt zu fetzigen Partyhits des letzten Jahres. Das Foyer glich einem großen Partysaal, wo die Oberstufenschüler vergnügt ihrem ausgewählten Abiturmotto frönten: "Rehabilitiert - Nach zwölf Jahren Therapie endlich entlassen".

Für Jessica Schümann (18) ist es eine ganze besondere Woche: "Ich denke, für uns alle ist es sehr wichtig, diese letzte Woche so erleben zu können, mit Mottotagen und Party. Der Großteil von uns wird nach dem Abitur nämlich nicht mehr hier sein." Vielerorts, etwa in Köln, wurde aufgrund der Ausschreitungen im vergangenen Jahr die diesjährige Mottowoche teilweise eingeschränkt. Nicht so in Opladen: "Wir dürfen die ganze Woche nutzen", erklärte Veli Mutu (17). Natürlich müssten auch sie sich an Regeln halten, beispielsweise dürfe, wie auch im normalen Schulbetrieb, kein Alkohol getrunken werden, "doch Ausschreitungen gab es bei uns in den letzten Jahren nicht. Und da wir zum Glück einen sehr netten Schulleiter haben, der weiß, dass wir sehr viele vernünftige Schüler in unserer Jahrgangsstufe haben, war das unproblematisch", berichtete der 17-Jährige. Neben ihrem eigenen Mottotag würden sich die Schüler im Laufe der Woche noch in Pyjama und Jogginghose auf dem Schulgelände blicken lassen, als Superheld oder, an ihrem letzten Schultag, ganz brav im Outfit ihres ersten Schultags, inklusiver Schultüte.

Ihren Abisturm wird die angehende Abiturientia des Landrat-Lucas-Gymansiums irgendwann nach den Osterferien feiern. Wann genau, wollten sie aber nicht verraten. "Das soll für alle eine Überraschung werden." Das Konzept dazu stünde aber längst fest. Eineinhalb Jahre Vorbereitungen stecken schließlich in den letzten Wochen und Monaten, zwischen dem letzten Schultag in dieser Woche und dem krönenden Abschluss, der nach hoffentlich bestandenem Abitur am 8. Juli mit einem großen Abiball im Forum gefeiert werden wird. Rund 1000 Gäste erwartet die 270 Schüler starke Abschlussklasse. Ein Budget von rund 50.000 Euro hatte das Finanzteam dafür einkalkuliert. Das Geld dafür haben sie sich durch Kuchen- und Sandwichverkäufe in den Pausen und bei Schulveranstaltungen verdient sowie durch Kartenverkäufe ihrer Abiparty beispielsweise im Kölner Bootshaus. "Die Kartenverkäufe haben sich besonders gelohnt", sagte Chiara Sauer (18) vom Finanzteam. "da hatte man das Geld ziemlich zügig verdient. Dafür war alles andere ziemlich anstrengend und langwierig."

Auch im Gymnasium Marienschule wird diese Woche unter dem Motto "Abios Amigos" gefeiert. Befürchtungen, dass die Mottowoche seiner Schüler aus dem Ruder laufen könnte, hat Schulleiter Dr. Dieter Miedza nicht: "Unsere Schüler haben sich in den vergangenen Jahren immer ansprechend verhalten, sodass wir noch nie eine Ausnahmesituation hatten." Der Unterricht laufe hier für alle normal weiter, lediglich in den Pausen legen die Schüler etwas Musik auf.

Mal Schlafmütze, mal Kindheitsheld, mal im Look des Traumberufs - - so erschienen die angehenden Abiturienten des Werner-Heisenberg-Gymnasiums zur Mottowoche. Das Motto selbst lautet durchaus selbstironisch: "Ability - zu allem fähig, zu nichts zu gebrauchen"

Ein besonders kreatives Abimotto haben sich die 136 Abischüler des Lise-Meitner-Gymnasiums einfallen lassen. Sie feiern ihre letzte Schulwoche unter dem vielsagendem Titel "The last 90s - Nach uns kommen nur noch Nullen."

(seg)
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