Personal gesucht Verkehrsbetrieb auf neuen Wegen

Leichlingen · Auch die Leichlinger Firma Hüttebräucker leidet unter Fachkräftemangel. Nun setzt sie verstärkt auf Wiedereinsteiger.

 Nicht nur Theorie, sondern auch jede Menge Praxis erfuhren die Teilnehmer beim Workshop der Firma Hüttebräucker. Hier zeigt Fahrlehrer Dietmar Grafweg Sonia Bllaca, wie man einen Bus fährt.

Nicht nur Theorie, sondern auch jede Menge Praxis erfuhren die Teilnehmer beim Workshop der Firma Hüttebräucker. Hier zeigt Fahrlehrer Dietmar Grafweg Sonia Bllaca, wie man einen Bus fährt.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Der viel beklagte Fachkräftemangel macht offenbar vor keiner Branche halt. Extrem flexibel müssen die meisten Unternehmen aktuell sein, damit sie bei guter Auftragslage genug Personal haben, um ihre Arbeit überhaupt noch bewältigen zu können. Der Verkehrsbetrieb Hüttebräucker setzt deshalb seit einiger Zeit zusätzlich und verstärkt auf Umschüler und Berufs-Wiedereinsteiger.

Zu einem speziellen Workshop hatte das Leichlinger Unternehmen zuletzt zwölf Interessenten zu Gast, die den Betrieb und die verschiedenen Arbeitsbereiche während dieser Zeit kennen lernen durften. Das Resultat lässt Geschäftsführer Rainer Hüttebräucker strahlen: „Etwa die Hälfte der Besucher hat ernsthaftes Interesse an einer Ausbildung oder an einer Umschulung zur Fachkraft im Fahrbetrieb, fünf Bewerbungen habe ich schon bekommen“, sagte er am Ende der Workshopveranstaltung.

Für dieses Ergebnis aber muss sich sein Betrieb auf die Bewerber in besonderem Maße einstellen. Die Ausbildung ist sowohl in Teil- als auch Vollzeit möglich, interessant deshalb auch für Mütter und Väter kleinerer Kinder. Ebenfalls kindgerecht: Die Arbeitszeit von vier bis sieben Stunden liegt zwischen 6.30 Uhr und 16.30 Uhr. Hinzu kommt außerdem: Die Voraussetzungen für den Wiedereinstieg sind nicht groß.

Die Bewerber müssen lediglich Freude am Umgang mit Menschen haben, älter als 23 Jahre sein und den Auto-Führerschein besitzen. Um den Umschülern das Ganze noch schmackhafter zu machen, will der Verkehrsbetrieb ab März kommenden Jahres sogar die Aufgabe der Berufsschule übernehmen und den Unterricht ins Unternehmen verlegen: „Unsere Gesellschaft Okuna ist zertifizierter Bildungsträger. Wir haben für die Gruppenumschulung bei der Industrie- und Handelskammer beantragt, den Unterricht selbst durchzuführen“, sagte Rainer Hüttebräucker.

Wer sich dennoch keine komplette Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb vorstellen kann, der hat darüber hinaus die Möglichkeit, zunächst nur die Omnibusfahrerausbildung zu absolvieren und später aufzustocken.

„Unsere Auftragslage ist hervorragend, wir suchen das Personal für die zusätzlichen Aufträge“, erklärte der Geschäftsführer die Anstrengungen um neue Mitarbeiter. Der Öffentliche Personennahverkehr ÖPNV werde aktuell ertüchtigt, das neue Verkehrsnetz brauche dringend neue Fahrer. Deshalb seien Umschulung und Wiedereinstieg auch nur eine Akquisitionsmaßnahme unter vielen. Über die internationale Arbeitsmarktagentur habe er außerdem bereits Bewerber aus dem europäischen Ausland bekommen, berichtet Hüttebräucker. Diese stellten sich derzeit im Unternehmen vors.

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