In Leichlingen Die Bürgerstiftung feiert 10. Geburtstag

Leichlingen · Um noch mehr Menschen und Projekte in Leichlingen unterstützen zu können, möchte die Bürgerstiftung Leichlingen vor allem Firmen gewinnen.

 Aufwendig und mit vielen Unterlagen verbunden ist die Stiftungsarbeit, aber „es lohnt sich auf jeden Fall“, sagt Christiane Bornmann.

Aufwendig und mit vielen Unterlagen verbunden ist die Stiftungsarbeit, aber „es lohnt sich auf jeden Fall“, sagt Christiane Bornmann.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Unabhängig, überprofessionell, überparteilich, gemeinnützig: Mit diesen vier Adjektiven beschreibt sich die Bürgerstiftung Leichlingen selbst, so möchte sie in der Öffentlichkeit gesehen werden. Seit zehn Jahren engagiert sie sich für die unterschiedlichsten Projekte in Höhendorf und Blütenstadt. Am 18. Juni feiert die Bürgerstiftung ihren Geburtstag mit Stiftern, Spendern, Mitgliedern und allen Menschen, die sich für sie und ihr Tun interessieren. 

Vor mehr als einem Jahrzehnt war es vor allem SPD-Ratherr Hans Gonska, der die Gründung und die Sammlung des Stiftungskapitals von stattlichen 100.000 Euro vorantrieb. Relativ konstant engagieren sich seither um die 100 Stifter, aktuell sind es genau 111. Die Finanzlage ist allerdings im Laufe der zehn Jahre nicht einfacher geworden. Gerade in den Zeiten, wo es kaum Zinsen gab, musste mit den vorhandenen Mitteln gut gehaushaltet werden. „Wir haben häufiger Geld aus Nachlässen oder durch Geburtstage bekommen“, berichtet die Stiftungsrat-Vorsitzende Christiane Bornmann. Deshalb sei man für jeden neuen Spender dankbar, gerne auch Firmen, die sich größeren Beträgen einbringen könnten. Gespendet werden kann nicht nur ganz allgemein für einen der Stiftungszwecke: Jugend- und Altenhilfe, Bildung, Heimatpflege, Soziales und Umweltschutz. Auch zweckgebundene Spenden sind möglich.

So eine war beispielsweise die Fluthilfe 2021 – das größte Projekt der Bürgerstiftung in den zehn Jahren. 375.000 Euro sammelte sie damals ein, konnte 160 Familien, die vom Hochwasser betroffen waren, mit einer Finanzspritze unter die Arme greifen. „Dafür mussten wir extra unsere Satzung um das Thema „Soziales“ erweitern“, erzählt Bornmann. Auch beim Starkregen 2018 sammelte die Bürgerstiftung Geld ein und unterstützte mit 28.000 Euro Einzelpersonen und Familien, die durch die üblichen Hilfen nicht erreicht wurden und keine Rechtsansprüche – beispielsweise gegen Versicherungen – hatten.

Aber auch kleinere Projekte durften in der Vergangenheit auf Geld aus der Bürgerstiftung Leichlingen hoffen, wenn sie den Satzungszielen entsprachen. Alljährlich erhält beispielsweise das „Theater mittendrin“ der Mebus-Körmann-Stiftung Geld, außerdem der Sinneswald für die Ferienfreizeiten „Kuki - Kunst und Kids im Sinneswald“.

Die Weihnachtspäckchen-Aktion der Leichlinger Tafel wurde ebenso bedacht wie der Kinderlebenslauf beim Hospizdienst. Während Corona finanzierte die Bürgerstiftung Kuscheldecken, die junge Familien über die Frühen Hilfen der Stadt bekamen und 2015 unterstützte sie Sprachkurse für Flüchtlinge bei der Volkshochschule. Für den Leichlinger Schwimmverein gab es Geld, damit die Mitglieder nach der langen Zeit der Trennung ohne Schwimmbad, allerdings mit Corona, gemeinsam Klettern gehen konnten. „Insgesamt waren es mehrere, dafür aber kleinere Aktionen, weil uns nicht so viele Mittel zur Verfügung standen“, fasst die Stiftungsrat-Vorsitzende zusammen.

Etwas mehr Geld könnte zusammenkommen und für neue Projekte zur Verfügung stehen, wenn die Bürgerstiftung am 18. Juni um 11 Uhr im Bürgerhaus Am Hammer 10 das Jubiläum feiert. Dabei werden drei Gemälde und zwei Skulpturen versteigert, und zwar zugunsten der städtischen Musikschule, für den Sommerleseclub der Stadtbücherei und für Ferienschwimmkurse des Leichlinger Schwimmvereins.

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