Leverkusen Lebensretter am Hitdorfer Badesee

Leverkusen · Mit Funkgerät, Rettungsbrett und Boot waren die Mitarbeiter der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Leverkusen am Sonntag am Hitdorfer Badesee im Einsatz, um Schwimmer im Auge zu halten und im Notfall einzugreifen. Die Ausrüstung für den Notfall befindet sich in einem Container.

 Nadine Flöper (links) und Andre Hornig befestigen Till Sittart (im Wasser) an einem sogenannten Spine-Board: Das Brett kommt beim Verdacht auf Rückenverletzungen zum Einsatz (simulierte Übung).

Nadine Flöper (links) und Andre Hornig befestigen Till Sittart (im Wasser) an einem sogenannten Spine-Board: Das Brett kommt beim Verdacht auf Rückenverletzungen zum Einsatz (simulierte Übung).

Foto: Uwe Miserius

Sonntagmittag am Hitdorfer See: So mancher hat es sich mit einer Decke und einem Buch auf der Liegewiese bequem gemacht oder lässt sich einfach nur die Sonne auf den Bauch scheinen. Andere, die den Wunsch nach Abkühlung verspüren, zieht es ins Wasser, wo sie ein paar Schwimmzüge tun oder sich auf einer aufblasbaren Matratze treiben lassen. Die acht Mitglieder der Deutschen Lebens-Rettungsgesellschaft (DLRG), Bezirk Leverkusen, die an diesem Tag Wache haben, behalten das Treiben ganz genau im Blick und greifen ein, wenn Not am Mann ist.

Schlauchboot aus Aussichtspunkt

"Bis jetzt hatten wir noch keinen Notfall, aber es ist ja auch noch früh", berichtet Bezirksleiter Reiner Sittart, der sich mit seinem Kollegen Arno Kristen aufmacht, um mit dem Schlauchboot auf dem See Position zu beziehen. "Von dort aus sieht man alles", sagt Sittart. Entdecken die beiden einen Schwimmer in Not, geben sie per Funkgerät den Kollegen an Land Bescheid, die dann mit einem Rettungsbrett zu Hilfe kommen.

"Die sind so schneller als wir mit unserem Boot", betont der Bezirksleiter, "wir rudern dann aber natürlich auch hin, um sie zu unterstützen." Eine andere Aussichtsplattform ist der Balkon des Containers, in dem die Wachgänger oben ihrem Aufenthaltsraum und unten einen Sanitätsraum haben. Dienst leisten dort gerade Tim Heinze und Nadine Flöper. "Hier haben wir unsere gesamte Ausrüstung griffbereit, wenn es zu einem Einsatz kommt", erläutert die 23-Jährige und zeigt auf Sauerstoffmaske, Blutdruckgerät, Verbandsmaterial und Beatmungsbeutel, die in einem großen Rucksack verpackt sind.

Zusätzlich zum Sanitätsdienst gibt es Streifengänge: Zwei DLRGler patrouillieren mehrmals am Tag mit einem Erste-Hilfe-Kasten entlang des Ufers, um im Notfall schnell handeln zu können. "Da geht's dann um kleinere Sachen wie Bienenstiche und Verbrennungen sowie Schrammen und Schnittwunden, die sich Kinder mal schnell auf den Spielgeräten zuziehen", sagt Reiner Sittart.

Eine Gefahrenquelle anderer Art liegt ein ganzes Stück abseits des Trubels: An zwei Uferstellen befestigen Jugendliche regelmäßig Seile in Bäumen und lassen sich von diesen aus ins Wasser fallen. Das sei aber teilweise nur rund einen Meter hoch, "und das ist weiß Gott nicht genug, um da hineinzuspringen", warnt Sittart. Die Stadtverwaltung habe die Äste mit den Seilen schon oft genug abgesägt, "zwei Tage später hängt woanders aber wieder ein neues", berichtet der Bezirksleiter.

"Hätte böse ausgehen können"

Vor zwei Jahren sei ein junger Mann mit dem Knie auf einem Stein gelandet, "das war dann komplett kaputt. Wäre er drei Zentimeter daneben aufgekommen, hätte das aber ganz böse ausgehen können", sagt Nadine Flöper.

(jube)
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