Leverkusen Lauterbach für absolutes Rauchverbot in Kneipen

Leverkusen · Während Leverkusens Wirte wegen des drohenden absoluten Rauchverbots um die Existenz ihrer Kneipen bangen, hat sich Leverkusens Bundestagsabgeordneter Karl Lauterbach (SPD) vor die Initiative von NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) gestellt.

"Die bisherigen Kompromisslösungen sind sehr unbefriedigend, der Maßnahmen-Flickenteppich hat es nicht gebracht", sagt Lauterbach. Bislang gibt es für kleine Eckkneipen noch Ausnahmen, künftig soll ein novelliertes Nichtraucherschutzgesetz Kneipen endgültig zur rauchfreien Zone machen. Pläne, die der gesundheitspolitische Sprecher der SPD für angemessen hält. "Das absolute Rauchverbot ist richtig — und schützt vor allem die dort Beschäftigten", sagt Lauterbach.

Noch kein Verbot von E-Zigaretten

Auf jeder seiner zahlreichen Auslandsreisen als gesundheitspolitischer Sprecher sehe Lauterbach, wie viel sich international bereits ändert. "In den USA gibt es gar keine Raucherkneipen mehr", sagt er. In dieser Entwicklung sieht er aber — zumindest gesundheitspolitisch — eine große Chance. Weil in den USA immer mehr Menschen mit dem Rauchen aufhören würden, sei die Anzahl an Schlaganfällen und Herzinfarkten dort in den vergangenen zehn Jahren stark gesunken. "Das absolute Rauchverbot käme vor allem den Einkommensschwachen zugute, sie leben dann gesünder", sagt Lauterbach.

Derweil hält sich die Stadt Leverkusen in der Diskussion um ein Verbot für E-Zigaretten und nikotinhaltige Liquids zurück. Die Stadt Essen hat sie bereits verboten, Mülheim und Oberhausen auch. Michael Wilde, Pressesprecher der Stadt Leverkusen, beteuerte, ein Verbot sei "aktuell kein Thema".

Die Stadt beobachte die Entwicklung, warte aber auf eine Entscheidung im Landtag. "Wir wollen keine falschen Schritte gehen", sagte Wilde. NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens möchte die E-Zigaretten verbieten, weil sie ohne arzneimittelrechtliche Zulassung in den Verkehr gebracht worden seien. Die Klage eines Herstellers von E-Zigaretten gegen Steffens vor dem Verwaltungsgericht in Düsseldorf wurde abgewiesen.

(RP/rl)
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