Leverkusen Laugen-Angriff: 28-Jähriger steht Ende August vor Gericht

Leverkusen · Der Leverkusener hatte seiner Ex-Freundin in Wiesdorf eine ätzende Flüssigkeit ins Gesicht geschüttet.

Der 28-jährige Leverkusener, der vor zwei Monaten seine Ex-Freundin (29) mit einer Lauge verätzt und schwer verletzt hat, muss sich dafür in Kürze vor Gericht verantworten. Der Prozess gegen ihn beginnt am Donnerstag, 25. August. Zurzeit befindet sich der Mann in Untersuchungshaft. Nach Auskunft von Strafrichter Dr. Dietmar Adam hat der 28-Jährige gestanden, die Opladenerin am 6. Juni in der Nähe vom Wiesdorfer Busbahnhof mit der Flüssigkeit überschüttet zu haben. In welchem Ausmaß der Angeklagte die Tat geplant hat, muss das Strafverfahren am Amtsgericht in Opladen zeigen. Nach Angaben der Ermittler griff der Mann während eines Streits mit der Frau zu der Lauge.

Das Paar, das eine gemeinsame fünfjährige Tochter hat, lebt laut Polizei getrennt. Der Leverkusener hat über Besuchsrechte weiterhin Kontakt zu seinem Kind. Zum Treffen mit seiner Ex-Freundin brachte er die Fünfjährige mit in die Wiesdorfer Fußgängerzone. Dort bat er die 29-Jährige um ein Gespräch, übergab für diese Zeit die Tochter in die Obhut einer Bekannten und ging mit seiner Ex-Freundin in eine Seitenstraße vom Rialto-Boulevard - einen Fußweg zwischen Europaring und Heinrich-von-Stephan-Straße.

Einer Zeugin zufolge schüttete der 28-Jährige der Frau plötzlich eine Flüssigkeit ins Gesicht und rannte weg, während die Opladenerin schreiend zu Boden ging. Die Lauge war so ätzend, dass sich bei der Erstversorgung des Opfers auch Polizisten und Rettungskräfte verletzten. Der Mann konnte wenig später am Busbahnhof in Wiesdorf gefasst werden.

Der 28-Jährige ist Polizei und Justiz bereits als gewalttätig bekannt. Dem Amtsgericht zufolge musste der Angeklagte bereits als Jugendlicher eine Haftstrafe von zwei Jahren und vier Monaten absitzen, wegen schweren Raubes und versuchter räuberischer Erpressung. Mehrfach stand er wegen Körperverletzungen vor Gericht. Zuletzt war er im vergangenen Jahr zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten wegen Körperverletzung, Bedrohung und Freiheitsberaubung verurteilt worden.

Auch seine Ex-Freundin hatte er schon mehrfach angegangen. Die Frau hatte ihn deshalb zwei Mal bei der Polizei angezeigt: Einmal hatte er sie überfallen, einmal war er bei ihr eingebrochen. Nach dem Laugen-Angriff musste die 29-Jährige in einer Spezialklinik behandelt werden. Nach Angaben von Richter Adam hat sie das Krankenhaus mittlerweile verlassen und befindet sich auf dem Weg der Besserung. Die Tochter, die vorübergehend von Verwandten betreut worden war, lebe wieder bei der Mutter.

Der Prozess am Amtsgericht in Opladen beginnt am 25. August um 9 Uhr. Er ist öffentlich.

(sug)
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