Fünf-Kilometer-Lauf Im hässlichen Pullover durch die Stadt

Leverkusen · Der „Ugly Christmas Sweater Run“ hat viele begeisterte Anhänger. Rund 400 Läufer machten sich auf den Weg.

 Je hässlicher der Weihnachtspullover, desto größer der Spaß: Beim  „Ugly Christmas Sweater Run“ waren rund 400 Läufer unterwegs.

Je hässlicher der Weihnachtspullover, desto größer der Spaß: Beim  „Ugly Christmas Sweater Run“ waren rund 400 Läufer unterwegs.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Monika und Nicole können nicht voneinander lassen. Die beiden Freundinnen sind wie miteinander verbunden – also buchstäblich. Zwei Menschen in einem Pullover laufen eine fünf Kilometer lange Strecke von Manfort nach Schlebusch und wieder zurück. Was sich zunächst verrückt anhört ist genau das: verrückt.

Beim Ugly Christmas Sweater Run des Sportpark Leverkusen kramen die Teilnehmer ihre schönsten „hässlichen Weihnachtspullover“ aus den Kisten auf dem Dachboden und laufen in ihnen um die Wette. Wer besonders schnell ist, bekommt ein Bier – und alle anderen natürlich auch. 400 Menschen hatten am Sonntag auf dieses nicht ganz so ernst gemeinte und positiv verrückte Event Lust und begaben sich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt an die Startlinie.

Die mit voller Absicht für das menschliche Auge hässlich gestalteten Pullover sind seit einigen Jahren im Trend und erfreuen sich großer Beliebtheit unterm Weihnachtsbaum. Eine Welle der Sympathie für das Unschöne und Unperfekte, die aus den USA nach Europa schwappte. In den Staaten gibt es läuferische Wettkämpfe in den Kleidungsstücken schon länger.

In Deutschland nimmt Leverkusen eine Vorreiterrolle ein. „Wir nennen es liebevoll eine Kaffee-, keine Schnapsidee“, berichtet Veranstalter Roman Schultes. Eines Morgens hatten Kollegen ein Video aus den USA mitgebracht – und schnell war klar: Das brauchen wir hier auch. „Das war vor sieben Uhr am Morgen, noch vor dem ersten Kaffee“, scherzte Schultes. Gesagt getan, liefen am Sonntag zum ersten Mal ganz offiziell 400 Läufer in ihren Pullovern fünf Kilometer von der Ostermann-Arena Richtung Schloss Morsbroich und wieder zurück.

Stolz trägt auch der 32-Jährige seinen Pullover. Ob der allerdings an Weihnachten zum Einsatz komme, wisse er noch nicht – vielleicht mal zum Spaß. Bei vielen anderen geht der Stolz schon viel weiter. Gewinner Sergej, der etwas über 20 Minuten benötigte, betonte: „Ich trage ihn ständig – auch beim Ski- und Snowboarfahren.“ Sein Oberteil ist mit zahlreichen Katzenmotiven bestückt. Und die Tierchen scheinen in Weihnachtsstimmung zu sein, tragen sie doch alle eine rote Bommelmütze.

Auffällig wären solche Pullover vielleicht an Heiligabend im Beisein der Verwandtschaft, nicht aber beim „Ugly Christmas Sweater Run“. Da ist der Pullover nur einer von vielen mit undefinierbaren und lustigen Sprüchen und Motiven zwischen kotzenden Rentieren, einem tanzenden Santa Claus oder einem T-Rex, der versucht, mit seinen kurzen Ärmchen Geschenke auszupacken.

Hoher Spaßfaktor auch bei Monika und Nicole in ihrem gemeinsamen Pullover: „Die Stimmung ist wirklich schön“, schwärmt Monika.

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