Leverkusen Laub sorgt für Ärger auf der Kölner Straße

Leverkusen · Anlieger der Kölner Straße sind genervt von dem welken Blattwerk und sehen die Technischen Betriebe Leverkusen in der Pflicht. Die verweisen auf die Straßenreinigungssatzung - und bitten um Verständnis für Verzögerungen.

 Laub an der Kölner Straße - Anwohner sind davon genervt.

Laub an der Kölner Straße - Anwohner sind davon genervt.

Foto: u. Miserius

Die positive Wirkung von Bäumen auf das Stadtbild ist unbestritten: In der warmen Jahreszeit spenden sie Schatten, liefern Sauerstoff, dämmen den Lärm und geben Feuchtigkeit an die Luft ab. Aber wenn die Tage kürzer werden und die Blätter fallen, fühlen sich viele gestört - nicht nur, weil das rutschige Laub gefährlich sein kann, sondern, weil Entfernung und Entsorgung des welken Grüns auch Aufgabe der Bürger ist. Birgit Föhles-Martins ist davon genervt: "Die Kölner Straße sieht aus wie ein Saustall", sagt sie. Von den Technischen Betrieben Leverkusen (TBL) erhalte sie keine Hilfe.

Ihr Mann betreibt einen Fachhandel für HiFi-Geräte an der Kölner Straße. Jeden Morgen fege sie das Laub vom Bürgersteig. Eine Kehrmaschine der Stadt habe sie aber seit 14 Tagen nicht mehr gesehen. Dabei laufen laut der Stadt die Laubarbeiten auf Hochtouren. Im Herbst beseitigen die Mitarbeiter der Straßenreinigung das Blattwerk von den öffentlichen Verkehrsflächen.

Rund 30.000 städtische Laubbäume gibt es in Leverkusen, davon rund 12.000 Straßenbäume. Um dem Herr zu werden, setzt die TBL neben den Kehrmaschinen auch Teams ein, die an schwer erreichbaren Stellen aktiv sind - oder überall, wo sehr viel Laub liegt. Das hohe Aufkommen könne dazu führen, dass die TBL von "Reinigungsintervallen abweichen und es zu Verzögerungen kommt", heißt es von der Stadt.

Auf Gehwegen, für die laut der Straßenreinigungssatzung die anliegenden Eigentümer verantwortlich sind, bedeutet das Laub Pflichten: Das Blätterfegen von Gehwegen auf die Straße ist jedoch nicht gestattet - und eine Ordnungswidrigkeit, die mit bis zu 500 Euro geahndet werden kann. Der Grund sind mögliche verstopfte Gullys und die Behinderung des Kehrmaschinenbetriebs durch zu große Laubmengen auf der Straße.

"Als freiwilligen Service lassen wir Laubsäcke an die Anwohner von Straßen verteilen, die viele städtische Bäume vor ihrem Grundstück haben", sagt Thomas Eberhard, Leiter der TBL-Straßenunterhaltung und betont: "Diese dienen aber ausschließlich der Aufnahme des Laubes der städtischen Straßenbäume." Privates Grün hingegen sei bei den Sammelstellen des Recyclingunternehmens Avea zu Entsorgen. Grund sind verschiedene Entsorgungsverfahren zwischen Kompostierung des privaten Laubs und der Verbrennung des meist belasteten Straßenlaubs. Die Abholung der gefüllten Laubsäcke erfolge mit der normalen Straßenreinigung. Die Anlieger der betroffenen Straßen können bei Bedarf weitere Säcke anfordern.

Genau das hat Birgit Föhles-Martins getan. Als Antwort erhielt sie, dass sie sich weitere Säcke abholen könne. Das wiederum sehe sie nicht ein. Ihr gehe es um ein gepflegteres Stadtbild, für das sie schon genug tue. "Hier könnte man mit wenigen Mitteln eine deutliche Verbesserung schaffen, aber stattdessen wird in Opladen lieber über neue Lampen für zigtausend Euro diskutiert."

Eberhard nimmt die Kritik mit einem Schulterzucken entgegen: "Jedes Jahr gibt es diese Beschwerden, obwohl die Regeln seit Jahrzehnten gleich sind." Ähnlich sei es beim Schnee. "Die Empfindlichkeit der Bürger scheint gestiegen zu sein."

(RP)
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