Wirtschaft Lanxess holt sich Verstärkung in den Vorstand
Leverkusen/Köln · Donnerstag sind sie zu viert: Matthias Zachert, Michael Pontzen, Rainier van Roessel und Hubert Fink werden zur Hauptversammlung des Chemiekonzerns in der Lanxess-Arena auf dem Podium sitzen. Ab Juni wird aus dem Quartett ein Quintett, wenn Anno Borkowsky zur Konzernspitze stößt.
Der Aufsichtsrat hat den 60-Jährigen in den Vorstand berufen. Der Chemiker übernimmt die Leitung des Segments Specialty Additives. Derzeit leitet er den Geschäftsbereich Additives, den Lanxess zuletzt durch den Kauf des Unternehmens Chemtura verstärkte. Sagt auch Lanxess-Chef Matthias Zachert: „Das Additiv-Geschäft hat in den vergangenen Jahren immer größere Bedeutung für Lanxess bekommen. Dies spiegelt sich nun darin wider, dass wir ein eigenes Vorstandsressort schaffen. Wir haben als führender Additiv-Anbieter noch viel vor, und Anno Borkowsky ist der richtige Mann, um unsere Position hier weiter auszubauen.“ Bisher hatte Zachert das Segment Specialty Additives unter seinen Fittichen. Nun also Borkowsky. Der gebürtige Kölner studierte Chemie, arbeitete seit 1990 bei Bayer. 2004 wurde der Vater von drei Kindern nach der Gründung von Lanxess Leiter des Geschäftsbereichs Rhein Chemie. Mit dem Wechsel Borkowskys in den Vorstand geht eine weitere Neuerung einher – ab 1. Juni hat das Segement Specialty Additives, drei statt – wie bisher – zwei Geschäftsbereiche, denn der heutige Geschäftsbereich Additives wird geteilt.
Und ein komplett neues Gesicht wird ab 1. Juli bei Lanxess zu sehen sein: Der derzeitige Bundesgeschäftsführer der CDU, Klaus Schüler (62), wird zum Bevollmächtigten des Vorstandes für nationale und internationale Politikbeziehungen. „Lanxess ist seit seiner Gründung im stetigen Austausch mit der Politik, denn wir wollen aktiv daran mitarbeiten, dass Deutschland ein starker Industriestandort mit guten Rahmenbedingungen bleibt“, sagt Zachert. „Und auch international sind wir als weltweit tätiges Unternehmen auf faire Bedingungen in unseren Märkten angewiesen – gerade angesichts zunehmender protektionistischer Tendenzen.“ Schülers Expertise soll helfen, den Dialog „mit den politischen Entscheidungsträgern in unserem Heimatmarkt Deutschland und in unseren weltweiten Schlüsselregionen zu vertiefen“.