Leverkusen Langer Prozess um Mordanschlag auf Markus Beisicht

Leverkusen · Der Terrorprozess um den versuchten Mordanschlag auf Pro NRW-Chef Markus Beisicht und eine Bombe im Bonner Hauptbahnhof soll vorankommen. Das Düsseldorfer Oberlandesgericht will deshalb nach fast zweieinhalb Jahren am Montag die Beweisaufnahme beenden, teilte ein Gerichtssprecher mit.

Leverkusen: Langer Prozess um Mordanschlag auf Markus Beisicht
Foto: dpa, Roland Weihrauch

Angeklagt sind vier Islamisten, die sich laut Bundesstaatsanwaltschaft kurz vor Weihnachten 2012 in Duisburg zu einer Terrorzelle verschworen haben sollen. Ihr Ziel: Mitglieder von Pro NRW auszukundschaften und zu ermorden - so soll eine "interne Anweisung" aus Pakistan an deutsche Salafisten gelautet haben.

Markus Beisicht sollte das erste Opfer werden. Die Salafisten wollten den Politiker aus Leverkusen nach Erkenntnissen der Polizei mit einer Autobombe töten. Ein Sondereinsatzkommando vereitelte am 13. März 2013 in letzter Sekunde den Anschlag und nahm zwei der vier jetzt vor Gericht stehenden Männer nur wenige hundert Meter von Beisichts Haus in Bergisch Neukirchen entfernt fest.

Der in Oldenburg geborene Konvertit Marco G. gilt als Kopf der Terrorzelle. Er ist auch der Hauptangeklagte im Terrorprozess. In seiner Wohnung fanden die Beamten eine Waffe mit Magazin und Munition, selbstgebaute Schaldämpfer und 600 Gramm sprengfähiges Material. Marco G. soll im Dezember 2012 auch die Bombe am Bonner Hauptbahnhof abgestellt haben, die nur wegen eines Konstruktionsfehlers nicht explodierte. Die Ermittler fanden an der Bombe DNA-Spuren von G.'s Frau und kleinem Sohn.

Im September 2014 hatte der Terrorprozess gegen den aus Oldenburg stammenden Islamisten und seine drei mutmaßlichen Komplizen begonnen.

(dpa/sug)
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