Interview Yvonne Göckemeyer „Kompost ist das Gold des Gartens“

Leverkusen · Die mobile Grünschnittsammlung startet wieder. Aber die Expertin empfiehlt das Kompostieren.

 Der Komposthaufen im eigenen Garten: Das Ergebnis lässt sich später in den Boden einarbeiten und nährt ihn.

Der Komposthaufen im eigenen Garten: Das Ergebnis lässt sich später in den Boden einarbeiten und nährt ihn.

Foto: Udo Kröner/OKAPIA/dpa

Diesen Montag sehnen viele herbei. Ab dann sind die Grünschnittsammelcontainer nach längerer Corona-Pause in der Stadt wieder im Einsatz. Die Opladener Landschaftsarchitektin Yvonne Göckemeyer aber rät allen, die einen Garten haben, Gartenabfälle zu kompostieren und betont die Vorteile für Mensch und Pflanze.

Frau Göckemeyer, viele Leverkusener haben sich in den vergangenen Wochen geärgert, dass unter anderem die mobile Grünschnittsammlung wegen Corona eingestellt wurde, und wussten nicht, wohin mit ihren Gartenabfällen. Warum ist Kompostieren eine gute Alternative?

 Yvonne Göckemeyer verrät, was in den Kompost hineingehört.

Yvonne Göckemeyer verrät, was in den Kompost hineingehört.

Foto: Yvonne Göckemeyer

Göckemeyer Weil es ein natürlicher Prozess ist, der im eigenen Garten stattfinden kann. Niemand muss irgendwo hin, um seinen Grünschnitt oder Wildkräuter zu entsorgen und kann sich den Aufwand sparen. Das Ergebnis guten Kompostierens ist zudem eine Erde, die viel besser für die Umwelt ist als zum Beispiel torfhaltige Gartenerde.

Wie funktioniert das Kompostieren?

Göckemeyer Im Grunde reicht schon ein Quadratmeter Platz im Garten, um einen Kompost anzulegen. Wichtig ist, dass man dabei die Vielfalt beachtet. Je bunter die Mischung ist, desto besser. Also nicht immer nur Küchenabfälle, weil sie zu nass sind, aber auch nicht nur Rasenschnitt, weil er schnell heiß wird und Fäulnis droht. Zudem sollte etwa alle 20 Zentimeter eine dünne Schicht Erde eingebracht werden.

Warum ist das wichtig?

Göckemeyer Damit Würmer und Mikroorganismen aus dem Kompost im Laufe der Zeit Erde machen können. Deswegen sollte in jedem Kompost immer auch ein Anteil Erde dabei sein. Zudem ist darauf zu achten, dass nicht zu viele Äste dabei sind, weil sie langsamer verrotten. Astwerk eignet sich aber gut als unterste Ebene des Kompostes. Das wirkt bei anhaltendem Regen wie eine Drainage.

Und was kommt am Ende dabei raus?

Göckemeyer Wenn ein Kompost richtig aufgebaut ist, kann er im Frühjahr oder Sommer bereits nach einem halben Jahr verwendet werden. In die obersten fünf Zentimeter des Bodens eingebracht, wirkt er wie Hefe beim Backen: Die Fruchtbarkeit des Bodens wird erhöht und die Wasserspeicherung verbessert. Es bringt viele Vorteile. Nicht umsonst wird Kompost auch als Gold des Gartens bezeichnet.

Tipps zum Kompostieren gibt es auch beim Bundesinformationszentrum Landwirtschaft unter der Adresse www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-erleben/garten-und-balkon/duengung-und-pflanzenschutz/richtig-kompostieren-so-gehts.

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