2023 Fertigstellung an der Werkstättenstraße Land gibt 6,2 Mio. für Dreifachsporthalle

Opladen · Die Halle ist vor allem für die Schüler der Sportschule NRW (Landrat-Lucas-Gymnasium) gedacht. Baubeginn 2021.

 Andrea Milz übergab den Bescheid an Stadtchef Uwe Richrath und Sportdezernent Marc Adomat (v. l.). Im Hintergrund: der Gebäudeentwurf.

Andrea Milz übergab den Bescheid an Stadtchef Uwe Richrath und Sportdezernent Marc Adomat (v. l.). Im Hintergrund: der Gebäudeentwurf.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Steif, das kann Andrea Milz nicht. Die Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt in der Staatskanzlei NRW, ist selbst sportlich aktiv, gibt Kurse in Zumba, Hot Iron und Pilates und treibt in ihrer Heimatstadt Königswinter eine jecke Bürgermeister-Tanzgruppe zur Bestform an. Genauso sympathisch-flott ist Milz beim Sprechen. „Den Architekten kann ich nur sagen, geben Sie sich Mühe, es lohnt sich für Leverkusen“, merkt sie am Ende ihrer Rede mit dem freundlichen rheinischen Zungenschlag an. Am Anfang sagt sie: „Leverkusen ist für Nordrhein-Westfalen wichtig, besonders die Sportschule NRW hier, es ist eine von 18 im Land.“ Als das Landrat-Lucas-Gymnasium in Opladen 2013 zu einer solchen wurde, „wussten wir alle, es wird mehr Sportstunden geben. Dafür muss mehr Platz her.“

Der wird in der Bahnstadt geschaffen. Baustart für eine neue Dreifachsporthalle soll im September 2021 sein. Milz übergibt an diesem Dienstag dafür den Bewilligungsbescheid an die Stadt. Das Land trägt 80 Prozent der förderfähigen Kosten. In Zahlen: 6.215.242 Euro. „Ich habe noch einen dicken Umschlag dabei, da steht drin, was Sie mit dem Geld machen dürfen“, sagt Milz schmunzelnd. Stadtchef Uwe Richrath kontert: „In jedem Fall muss ich das quittieren, so viel weiß ich schon.“

Für planerische Erhellung sorgt beim Übergabetermin im Funkenturm in der Bahnstadt Architekt Jochen Kastner vom Kölner Architekturbüro Kastner Pichler, das die Entwurfsplanung für die Halle übernommen hat. Die Fassade passt sich in den Charakter der Bahnstadt ein, sie wird aus roten Ziegeln und viel Glas bestehen, das Gebäude mit drei Etagen an der Werkstättenstraße genauso hoch wie der gegenüberliegende alte Verwaltungsbau des Bahnausbesserungswerks. Von der Tribüne, auf die maximal 280 Zuschauer passen, ist die Sicht nach außen aufs Areal möglich. „In der oberen Etage gibt es einen Kraftbereich und einen Raum für Theorieunterricht“, berichtet Kastner. Die Halle selbst soll durch viel Holz „warmtonig“ wirken und ist in drei Bereiche unterteilbar, die Tribünenteile sind ein- und ausfahrbar. Denn: Außer als neue Sportstätte fürs Landrat-Lucas-Gymnasium soll die Halle in Zeiten, wo sie nicht durch die Schule belegt ist, von Sportvereinen genutzt werden können. Und sie kann auch als anderweitige Veranstaltungsstätte dienen. Wird sie dafür bestuhlt, können bis zu 600 Gäste an der Werkstättenstraße unterhalten werden. Etwa im Karneval oder bei Konzerten.

Die Priorität liegt aber, das betont Georg Boßhammer, Chef des Sportparks Leverkusen, auf der Nutzung für die Sportschule NRW. Richrath ergänzt, dass Leverkusen „knapp mit Sporthallen“ sei. Als Sportstadt, die jährlich hochkarätige Leistungssportler für ihre Siege auf nationaler und internationaler Ebene ehre und junge Leistungssportler fördere, sei es extrem wichtig, auch eine hochexzellente Halle zu haben.

Garbiele Pflieger, Schulleiterin des Lucas-Gymnasiums, strahlt beim Termin noch mehr als Andrea Milz: „Für uns ist das ein riesiger Schritt“, sagt sie. Vor allem, weil die Schule von den Planern gefragt worden sei, was sie brauche und so auf die Planung einwirken konnte. „Das, was nun im Entwurf zu sehen ist, geht über die Qualität von normalen Hallen hinaus. Das ist Sport in einer lichten Atmosphäre“, lobt Pflieger. Die Architekten der Entwurfsplanung sind dem Aufruf von Andrea Milz also schon vorab gefolgt.

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