Auktion in Leverkusen Kunst unterm Hammer im Erholungshaus

Leverkusen · Bayer macht Platz für neue junge Kunst. Ende des Monats werden deshalb 50 Doubletten und ausgesuchte Arbeiten der Artothek versteigert. Darunter auch Werke von Picasso, Dali und Kurt Lorenz. Interessierte können die Arbeiten vorab besichtigen.

 Auch eine Lithografie (hier ein Ausschnitt) aus der Mappe: „Papiers Collés 1910 – 1914“ von Pablo Picasso mit einem Schätzpreis von 300 Euro soll am 28. Oktober versteigert werden.

Auch eine Lithografie (hier ein Ausschnitt) aus der Mappe: „Papiers Collés 1910 – 1914“ von Pablo Picasso mit einem Schätzpreis von 300 Euro soll am 28. Oktober versteigert werden.

Foto: Succession Picasso/VG Bild-Kunst, Bonn 2021

Darf man Carl Duisberg, den ersten Generaldirektor von Bayer, als umtriebig bezeichnen? Aus kultureller Sicht in jedem Fall. Ihm ist unter anderem der hübsch-exotische Japanische Garten im Chempark zu verdanken. Er sorgte für die  – nach einem großen Kunstraub mittlerweile gut gesicherten – Skulpturen im Carl-Duisberg-Park. Und sein Faible für moderne Malerei gab den Anstoß für die Kunstsammlung des Unternehmens. Sein Anliegen: Kunst und Arbeitswelt miteinander verbinden. „1912 ließ er bereits für die Ausstattung von Arbeits- und Aufenthaltsräumen im Werk Leverkusen eine Sammlung ,farbiger Steinzeichnungen’ anfertigen. Die Idee ,Kunst am Arbeitsplatz’ war geboren“, heißt es von der Bayer Kultur. Und aus eben jenem Fundus, der Artothek, aus der Mitarbeiter Kunst für  ihre Büroräume leihen können, stammen nun auch die Arbeiten, die Bayer Kultur Ende des Monats versteigert.

Die Auktion übernimmt ein Profi. Markus Eisenbeis ist Geschäftsführer und Auktionator des bekannten Kölner Kunstauktionshauses Van Ham. Seine Mutter hatte das Haus 1959 gegründet. 

Unter den Hammer kommen bei Bayer Arbeiten von international bekannten Künstlern wie Salvador Dalì und Pablo Picasso. Aber auch  auch Werke regionaler Künstler wie Kurt Lorenz und Peter Lorenz. „Diesmal haben wir zudem eine Gruppe mit Kölner Ansichten aus dem 19. und 20. Jahrhundert im Angebot“, kündigt Bayers Kulturabteilung an. Es ist nicht die erste Kunstauktion des Leverkusener Unternehmens, vermutlich auch nicht die letzte. Eine Art Ausverkauf auf Raten? Der Konzern sagt klar nein. „Versteigert werden ausschließlich Doubletten und ausgesuchte Arbeiten aus der Artothek“, erläutert Andrea Peters, Kuratorin der Sammlung Bayer, zur Auswahl der Arbeiten, die versteigert werden. „Die Erlöse der Auktion fließen in den Ankauf neuer Arbeiten junger Künstlerinnen und Künstler, um die Bayer Artothek auch weiterhin spannend und aktuell zu halten.“ Bayer Kultur-Chef Thomas Helfrich, ergänzt: „Die eigentliche ‚Sammlung Bayer‘ ist von der Auktion unberührt.

Wer mitbieten möchte, kann das Portemonnaie schon einmal füllen. Die Aufrufpreise für die rund 50 Gemälde und Druckgrafiken, die bei Bayer Ende des Monats  neue Eigentümer finden sollen, „bewegen sich zwischen 100 und 1000 Euro“.  Interessenten können sich ihre Liebingsstücke vorab bei der Besichtigung der Werke (siehe Infokasten) ausgucken. Eine Liste der Werke  samt Schätzpreisen veröffentlicht Bayer ab Donnerstag, 14. Oktober, auf der Interentseite www.kultur.bayer.de.

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