Leverkusen Kunst auf Rollen und an der Wand

Leverkusen · Skater und BMX-Fahrer haben am Samstag beim "Brennpunkt-Jam" gezeigt, was sie so drauf haben. Parallel dazu gestalteten Graffiti-Künstler den Skatepark unter der Stelzenbrücke neu, die Zuschauer konnten T-Shirts bemalen.

 Gegenseitig bewunderten die Skater ihre Sprünge. Während der eine Teilnehmerauf der Rampe war, schauten die anderen zu.

Gegenseitig bewunderten die Skater ihre Sprünge. Während der eine Teilnehmerauf der Rampe war, schauten die anderen zu.

Foto: Uwe Miserius

Bei dem ganzen Gewusel im Skatepark unter der Stelzenbrücke grenzte es für Außenstehende fast an ein kleines Wunder, dass es hier keine nennenswerten Zusammenstöße gab. Rollerfahrer, Skater und BMX-Radsportler - sie alle waren am Samstag zum "Brennpunkt-Jam" gekommen. Das ist ein Wettbewerb vom Haus der Jugend Opladen, der von Graffiti-Kunstwerken und Workshops begleitet wurde.

"Mittlerweile ist das Ganze schon fast festivalmäßig", beschrieb Carsten Klett die Atmosphäre. Gemeinsam mit Rüdiger Porsch vom Haus der Jugend und Martijn Snelling Berg hatte er das Event für Kinder und Jugendliche im Skatepark organisiert. Rüdiger Porsch sah vor allem die breite Altersspanne der BMX-Fahrer und Skater positiv. "Die Kids können sich bei den älteren Fahrern richtig was abgucken", sagte er. Und früh übt sich: So wie der fünfjährige Jonathan, der mit großen Augen auf seinem Roller zwischen den Rampen hin und herfuhr, auf denen später die BMX-Sportler und Skater in unterschiedlichen Kategorien antraten.

"Die acht Gewinner bekommen Preisgelder oder Ersatzteile", erklärte Martijn Snelling Berg. Beliebte Preise also, für die auch die 21-jährige Jenny gemeinsam mit der 16-jährigen Kim aus Solingen angereist war - und damit quasi die Frauenquote erfüllte. "Es gibt viel zu wenig Mädels, dabei wird man in der Szene so herzlich empfangen", erzählte Jenny. Der "Brennpunkt-Jam" war ihr erster Contest. "Ich bin schon aufgeregt", gab sie lachend zu, bevor sie sich ihren Helm aufzog und sich auf ihr mintgrünes BMX-Rad schwang. Während Jenny und die anderen Sportler sich noch einfuhren, waren die Graffiti-Künstler schon voll bei der Sache.

"Jeder hat eine ganz eigene Art zu malen", erzählte Jan. Er war mit seiner Crew bereits in den frühen Morgenstunden da und durfte eine Wand der Unterführung mitgestalten. "Die sind am beliebtesten, auf den runden Stelzen zu sprühen ist viel schwieriger", erklärte Organisator Carsten Klett. Kurz bevor es losging, schwang sich Martijn Snelling Berg selbst noch auf sein BMX, um alle Teilnehmer in Listen einzutragen. "Mit Vorab-Anmeldungen hat es die Szene nicht so", kommentierte Porsch lachend.

Und während die Sportler ihre Tricks wie den "360", also eine Umdrehung des Skateboards in der Luft, oder einen Rückwärtssalto mit dem BMX-Rad zeigten, konnten die Zuschauer bei Workshops mitmachen und etwa eigene T-Shirts gestalten. "Wir haben hier viele tolle Künstler, Designer und Sponsoren", lobte Porsch das Team hinter der Veranstaltung.

Zum ersten Mal sei das Event etwa in Kooperation mit dem Kulturrucksack. Am Ende ging es für Organisator Snelling Berg jedoch nur um eins: "Wenn die Kinder einen tollen Tag hatten, hat sich die ganze Veranstaltung gelohnt."

(RP)
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