Stadtteilserie Leverkusen Küppersteg — wo das Herz Leverkusens schlägt

Die Identität ihrer Stadtteile ist vielen Leverkusenern wichtiger als die Gesamtstadt. Doch Bayer 04 und die BayArena verbinden sie alle.

 Auch aus der Luft eindrucksvoll: die BayArena mit ihren Nebenplätzen sowie der benachbarten Mehrzweckhalle, der Smidt-Arena. Im Hintergrund ist das Avea-Müllheizkraftwerk zu sehen.

Auch aus der Luft eindrucksvoll: die BayArena mit ihren Nebenplätzen sowie der benachbarten Mehrzweckhalle, der Smidt-Arena. Im Hintergrund ist das Avea-Müllheizkraftwerk zu sehen.

Foto: Miserius, Uwe

Den 21. November des Jahres 1992 wird Meinolf Sprink bestimmt nicht mehr vergessen. Es war die erste Begegnung des heutigen Bayer- 04-Kommunikationschefs mit der damals noch alten BayArena. Denkwürdig war der Tag jedoch vor allem wegen eines Details aus dem Spielverlauf. Leverkusen hatte damals die Bayern zu Gast, und in der 69. Minute jagte Lothar Matthäus nach einer Ecke den Ball volley derart unwiderstehlich in den Winkel, dass sein Schuss später die Auszeichnung "Tor des Jahres" gewann.

 Ob wie hier Mufflon, Ziege oder Fischotter — der Wildpark ist gerade bei Familien ein überaus beliebtes Ausflugsziel.

Ob wie hier Mufflon, Ziege oder Fischotter — der Wildpark ist gerade bei Familien ein überaus beliebtes Ausflugsziel.

Foto: Matzerath, Ralph

Damals hätte sich Sprink — als ganz normaler Zuschauer — noch nicht träumen lassen, dass dieses Stadion gewissermaßen einmal sein Büro werden würde, auch wenn er sich dort auf Anhieb wohlfühlte. Heute weiß der Bayer-04-Angestellte: "Man sagt ja, Leverkusen sei die Summe seiner Stadtteile — aber was die Menschen verbindet und zu Leverkusenern macht, sind die Werkself und die BayArena in Küppersteg."

Was Sprink einen der Herzschläge Leverkusens nennt, erstrahlt seit ein paar Jahren in neuem Glanz und gilt bundesweit als Schmuckkästchen unter den Stadien. Die Mehrheit der Küppersteger ist stolz darauf, dass ihr Stadtteil den Standort für dieses Kleinod bildet — und der Verein tut laut Sprink viel dafür, die Nachbarn, die ja bekanntlich im Laufe einer Saison mit Bundesliga, DFB-Pokal und dieses Jahr auch Champions League größeren Belastungen ausgesetzt sind, "mitzunehmen", sei es mit Freikarten oder anderen Aktionen.

Gleich nebenan befindet sich noch eine weitere Arena, die allerdings den Namen "Smidt" trägt. Dort tragen unter anderem die Bayer Giants Leverkusen ihre Basketball-Heimspiele aus.

Auch wenn der Sport den Stadtteil prägt, so hat Küppersteg doch noch einiges mehr zu bieten: den Wildpark Reuschenberg beispielsweise. Dessen Name erinnert an das ehemalige Schloss Reuschenberg, das sich von 1295 bis 1968 in der Nähe des heutigen Tierparks befand. Aufgrund von Kriegs- und Verfallsschäden wurde das Schloss abgerissen. Sein Name prägt den Wildpark jedoch bis heute. Das gerade bei Familien überaus beliebte Ausflugsziel beherbergt eine große Bandbreite heimischer Wild- und Haustierarten, von einer Vielzahl Vogelarten bis hin zu größeren Tieren wie Luchs, Hirsch, Mufflon, Ziege oder Fischotter. Ein weiterer Anziehungspunkt ist das moderne, erst vor wenigen Jahren eröffnete Bistro.

Doch auch wirtschaftlich betrachtet, ist Küppersteg ein wichtiger Stadtteil. Und das nicht erst seit heute. 1845 wurde dort ein Bahnhof an der neu errichteten Cöln-Mindener Eisenbahn eröffnet. Mittlerweile wird Küppersteg im Osten von der Bahnstrecke Gruiten—Köln-Mülheim begrenzt sowie im Westen von der Bahnstrecke Köln—Duisburg.

Heute bildet neben dem Müllheizkraftwerk der Avea vor allem die Autobahn 1 einen markanten Fixpunkt im Stadtteil: Von dort aus eröffnet sich dem Betrachter übrigens einer der schönsten Blicke auf die BayArena, oder wie Meinolf Sprink es ausdrückt: "Wer dort vorbeifährt, merkt sofort — hier zeigen die Leverkusener Flagge."

(peco)
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