Leverkusen Küppersteg: Täter geschnappt

Leverkusen · Nach einem brutalen Überfall auf einen 32-Jährigen am S-Bahnhof Küppersteg hat die Polizei die Täter ermittelt. Um offensiv gegen Gewalt vorzugehen, war die Polizei gestern mit einem Großaufgebot im Stadtgebiet unterwegs.

 Mirjana Broser wohnt seit 13 Jahren gegenüber vom Bahnhof.

Mirjana Broser wohnt seit 13 Jahren gegenüber vom Bahnhof.

Foto: Umi

Rekordverdächtige 162 620 Straftaten ereigneten sich im vergangenen Jahr in Köln und Leverkusen — 13 180 davon in Leverkusen (581 mehr als 2010). Sorgen bereiten der Polizei vor allem die zunehmende Zahl der Taschendiebstähle. In Leverkusen stieg die Zahl von 303 Taten in 2010 auf 404 im vergangenen Jahr (plus 33,33 Prozent).

Um konsequent gegen Straßenraub vorzugehen, war die Polizei gestern mit einem Großaufgebot im Leverkusener Stadtgebiet unterwegs. Ein Schwerpunkt der groß angelegten Polizeiaktion "Aktionsraum Straße" war der S-Bahnhof-Küppersteg: Dort war es am 24. Februar zu einem brutalen Überfall gekommen. Vier Männer waren auf einen 32-jährigen Leverkusener losgegangen. Zu Beginn schlug nur einer der Täter auf den Mann ein. Als dieser sich zur Wehr setzte, kamen drei weitere Täter ihrem Kumpanen zur Hilfe. Sie entrissen ihrem Opfer die Geldbörse und stießen den 32-Jährigen auf die Zuggleise. Der Angriff war nach Polizeiangaben grundlos, glücklicherweise sei gerade keine Bahn gekommen. Der Mann rettete sich aus eigener Kraft unverletzt auf den Bahnsteig.

Nach einer Großfahndung konnten jetzt die Täter ermittelt werden. "Es handelt sich um vier Männer und eine Frau", sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Das Strafverfahren sei eingeleitet worden.

Polizei zeigt Präsenz

Attacken wie diese beschäftigen nicht nur die Nutzer der Bahn und die Politik, sondern auch die Polizei. "In Küppersteg und Opladen kommt es vermehrt zu Gewalttaten", sagte Polizei-Sprecher André Faßbender. Ziel der Aktion sei es, "Präsenz zu zeigen und dem Bürger das Gefühl zu geben, dass er nicht alleine ist". Nicht nur in Uniform, auch in Zivil waren die Ordnungshüter gestern in Leverkusen unterwegs. "Wir möchten durch die Aktion die Leute sensibilisieren und die Täter abschrecken, weitere Straftaten zu begehen." Die Polizei kündigte an, künftig häufiger zu kontrollieren.

Alfred Mertgen, Opferschutzbeauftragter beim Polizeipräsidium Köln, warnte die Passanten am S-Bahnhof-Küppersteg und in der Stadtmitte gestern vor Straßenräubern. "Ich spreche die Leute an, gebe Tipps und höre, wo der Schuh drückt", sagte Mertgen. Auch Kollege Peter van de Meerendonk ging auf die Passanten zu und gab Tipps, wie sie sich vor einem Straßenraub schützen können. "Geld niemals öffentlich herum zeigen", warnte der Leverkusener Kriminalhauptkommissar. "Eltern sollten sich gut überlegen, ob sie ihrem Kind ein teures Handy kaufen, oder ob nicht auch ein einfacheres Mobiltelefon reicht."

(RP)
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