Leverkusen Künstlerische Blicke auf Mensch und Natur

Leverkusen · Seit zwei Jahren gehören Ursula Christ und Anja Yuva zum Spektrum, jetzt stellen sie zusammen aus.

Beide gehören zu den neueren Mitgliedern im Spektrum Leverkusen und haben bei ihrer ersten gemeinsamen Ausstellung noch weitere Gemeinsamkeiten entdeckt. Sowohl Ursula Christ als auch Anja Yuva haben bei der Arbeit das Verhältnis zwischen Mensch und Natur im Blick. Dennoch unterscheiden sich ihre Bilder so deutlich, dass die Besucher ihrer Duo-Schau die Werke leicht zuordnen können.

Ursula Christ probiert gerne etwas aus, etwa Farbwirkungen oder den Einsatz von Kaffeepulver als Malmaterial. Die Anregungen bekommt sie manchmal unverhofft wie bei dem Bild von einer Reihung alter Kacheln, die sie im Urlaub in Porto entdeckt hat. In seiner klar geometrischen Anlage ist es eigentlich eher untypisch für sie. Aber die leuchtenden Farben Türkis und Gelb haben sie ebenso fasziniert wie die leicht verwitterte Oberfläche, die auch ihrem Bild Lebendigkeit verleihen. Tiere und Menschen zeichnet sie mit Bleistift oder Tusche und möglichst wenig eindeutigen Linien. Neben Porträts zeigt sie karikaturhafte witzige Vogelpaare oder niedliche Kinderbilder. "Da muss ich immer aufpassen, dass sie nicht zu niedlich werden", sagt Ursula Christ. Ihre größtenteils kolorierten Zeichnungen sind gegenständlich, entsprechen aber meist nicht der Realität. Sie benutzt gerne Fotos zur Inspiration, mischt dann aber Einzelheiten aus mehreren Abbildungen, um ihre eigene Wirklichkeit zu kreieren.

Erkennbar aus dem Reich der Fantasie sind die kleinen Wesen, die Anja Yuva in manches größere Gemälde geschmuggelt oder auf kleineren Bildern einzeln dargestellt hat. Ihre putzigen Wichtel haben sogar eine Märchenerzählerin inspiriert, die zu den Bildern passende Geschichten erfand. Hier war es also genau umgekehrt wie sonst, wo doch Illustratoren erst im Nachgang tätig werden. Für die Malerin sind die kleinen Fantasiegestalten im Dienste der Pflanzen tätig und damit genauso wichtige Indikatoren für eine weitgehend intakte Natur wie die Frösche, die hier in Scharen über Leinwände hüpfen. Eine durchaus reale Situation, die Anja Yuva sehr genau kennt von ihrem Engagement beim BABU. Während der Krötenwanderung von Februar bis April betätigt sie sich als Frosch-Trägerin und hilf möglichst vielen quakenden Wesen, in den Abendstunden unfallfrei über die Straße zu kommen. Trotz aufgestellter Zäune hüpfen sie in Hundertschaften über die Fahrbahn.

Ihre älteren Gouachen zeigen mystische Landschaften, gerne mooriges Gelände. Vor zwei Jahren entstanden abstrahierte Waldansichten, , die reinsten Wimmelbildern, in denen diverse Figuren oder Tiere zu entdecken sind. Dick und pastös hat sie die Ölfarbe auf den neueren Weinwänden aufgetragen, in denen sie die zunehmende Flächenversiegelung anprangert. Allerdings hilft sie mit dem Pinsel nach, und lässt die Natur manche Fläche zurückerobern.

Die Ausstellung "Du bist wie du bist" mit Bildern von Ursula Christ und Anja Yuva wird morgen, 13. Mai, um 17.30 Uhr im Spektrum, Virchowstr. 43, eröffnet und ist dort bis 27. Mai zu sehen. Geöffnet samstags von 15 bis 18 Uhr.

(mkl)
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