Kreis Mettmann Künstler zeigen ihre kreativen "Tatorte"

Kreis Mettmann · 150 Maler, Bildhauer und Fotografen beteiligen sich an der Aktion offener Ateliers, die am Wochenende im Kreis Mettmann läuft.

 Luda Liebe aus Monheim ist eine von 150 Kreativen, die ihr Atelier am Wochenende öffnen.

Luda Liebe aus Monheim ist eine von 150 Kreativen, die ihr Atelier am Wochenende öffnen.

Foto: MATZERATH (ARCHIV)

Das Rezept für den Butter-Zucker-Kuchen hat Ute Voets schon bereit gelegt. Eigentlich ist die Hildenerin ja Malerin und Dozentin für bildhauerisches Gestalten. Doch für die Aktion "Neanderland Tatorte" greift sie auch zum Mixer: Ute Voets öffnet, wie 150 weitere Künstler aus dem Kreis Mettmann, am Samstag und Sonntag, 21. und 22. April, ihre Werkstatt für kunstinteressierte Besucher.

Und die sollen mit allen Sinnen genießen: Neben den Skulpturen und Gemälden von Ute Voets sind in ihrem Atelier auch noch Werke ihrer Schüler Monika Lummerich, Sylvia Schulte, Karin Maru und Jörg Lichtenthäler zu sehen. Ein Gitarrist untermalt diese Eindrücke mit wohltemperierter Musik - und wer zugreifen mag, der kann sich ein Stück selbst gebackenen Butter-Zucker-Kuchen sowie eine Tasse Kaffee nehmen. "Alle sagen immer, dass ich mir so viel Mühe mache", sagt Ute Voets lachend. "Aber für mich gehört das einfach dazu."

Alle zwei Jahre öffnen Kunstschaffende aus dem Kreisgebiet für die Aktion "Neanderland Tatorte - offene Ateliers" ihre Werkstätten einem interessierten Publikum. Diesmal gewähren rund 150 Künstler Einblicke in 118 Ateliers. "Diese hohe Beteiligung lässt auf einen großen Bedarf der Künstler schließen, ihre Arbeiten und Ateliers zu präsentieren", sagt Landrat Thomas Hendele, der das Programm der "Neanderland Tatorte" vorstellte.

Beteiligt sind professionelle Künstler, aber auch engagierte Autodidakten oder Ambitionierte, die sich im Privatunterricht ausgebildet haben. Alle Sparten von Malerei, Grafik, Fotografie und Videokunst über Keramik, Skulptur und Installationen bis hin zu Textil- und Glaskunst sind vertreten. Außerdem sind in vielen Ateliers auch Gastkünstler zugegen - so, wie bei Ute Voets.

Faltblätter informieren über die teilnehmenden Künstler und ihre Werkstätten. Diese Faltblätter sind in den Bürgerbüros und Kulturämtern der Städte erhältlich. Kreis-Kulturreferentin Barbara Bußkamp beschreibt das Konzept: "Die Werbung für die ,Tatorte' greift das kriminalistische Moment des Titels auf, indem sie das Absperrband für die polizeilichen Tatortsicherung abbildet - allerdings mit der Aufschrift "Zutritt erwünscht". Auch die Tatwerkzeuge wie Pinsel, Spatel, Farbtuben und Palette werden offen präsentiert - und laden damit zur Tatort-Besichtigung ein.

"Neanderland Tatorte" ist neben "Neanderland Biennale" und "Neanderland Museumsnacht" eines der drei von der Kreisverwaltung Mettmann angestoßenen Kulturprojekte. Die Idee, den Kreis Mettmann unter der Marke Neanderland kulturell und touristisch zu vermarkten, entstand Ende der 1990er Jahre in Anlehnung an den weltweit einzigartigen ersten Fundort des Neandertalers. Die erste Biennale gab es 2003, die Museumsnacht startete im Jahr 2006, und die Aktion "Neanderland Tatorte" wurde im Jahr 2009 ins Leben gerufen.

(arue)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort