Lesung in Bergisch Neukirchen Stefan Barz – am Tage Lehrer und am Abend Krimiautor

Bergisch Neukirchen · „Jeder ist an allem Schuld. Wenn jeder das wüsste, hätten wir das Paradies auf Erden.“ Dieses Dostojewski-Zitat steht über dem Eifelkrimi „Nimmerwiedersehen" aus der Feder von Stefan Barz. Am Donnerstag war der Autor in der Reihe „Kultur am Donnerstag“ zur Lesung ins Evangelische Gemeindehaus nach Bergisch Neukirchen gekommen.

 Autor Stefan Barz las in Bergisch Neukirchen aus seinem Krimi „Nimmerwiedersehen“.

Autor Stefan Barz las in Bergisch Neukirchen aus seinem Krimi „Nimmerwiedersehen“.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Obwohl der 43-Jährige in der Eifel aufgewachsen ist („Die Eröffnung des Heino-Cafés war das einzige Großereignis in Bad Münstereifel“) und seit einigen Jahren in Wuppertal lebt, kennt er sich in Leverkusen bestens aus.

Von 2006 bis 2011 und erneut von 2016 bis 2017 hat er die Fächer Philosophie, Deutsch und Religion am Landrat-Lucas-Gymnasium unterrichtet. „Ich bin sehr gerne Lehrer“, schilderte Barz, der sich selbst als verbeamteter Autor bezeichnet und froh ist, nicht vom Schreiben leben zu müssen. „Es wäre natürlich toll, wenn ich mehr Zeit zum Schreiben hätte. Weil das tagsüber nicht möglich ist, schreibe ich abends für ein bis zwei Stunden.“ Sein jüngster Roman beschreibt jedoch nicht seine Zeit als Lehrer, sondern als Schüler. Es geht um Cornelius Beck und den Mörder seines besten Freundes. Während die Kameraden auf einem abgelegenen Pferdehof in Antweiler ihr 20-jähriges Abitur feiern, verschwindet Cornelius. Als er wenig später tot auf einem Feld gefunden wird, steckt eine Heugabel in seinem Rücken. Kommissar Jan Grimberg nimmt die Ermittlungen auf. Kein leichtes Spiel, denn er muss tief in die Vergangenheit eintauchen, hat außerdem große Probleme, sich mit seinem neuen Partner Jürgen Wagner zu arrangieren, der wiederum nur seine Karriere im Blick zu haben scheint.

Rund 30 Gäste hörten interessiert zu, während Barz las. Leise, spannend und gut akzentuiert. Die Abschnitte endeten dort, wo es besonders spannend war. Diese Stellen hatte der Autor mit Bedacht ausgewählt. Zuvor sagte er: „Klassentreffen sind nette Veranstaltungen, bei denen man sich an schöne Zeiten erinnert. Bei meinem eigenen Abiturtreffen fiel mir auf, dass Klassentreffen viel Potenzial für Krimis haben, da es anfangs einen großen Kreis an Tatverdächtigen gibt, der sich erst nach und nach reduziert.“

Alle Personen sind frei erfunden, obwohl sich einige Klassenkameraden angeblich darin wiedersehen. Das Gymnasium ist ebenso fiktiv, „damit meine eigene Schule nicht in Verruf gerät“, gesteht Barz lachend. Im Juni erscheint ein neuer Fall von Jan Grimberg mit dem Titel „Spiel des Bösen".

Die Reihe „Kultur am Donnerstag“ wird fortgesetzt am 7. Februar mit Comedy und Maria Vollmer.

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