Bauausschuss Kreisverkehr Rennbaumstraße rückt in den Fokus

Opladen · Seit fast zwölf Jahren diskutieren Stadt und Politik über den Umbau des Kreisverkehrs Rennbaumstraße/Stauffenbergstraße in Opladen. Jetzt soll endlich der Beschluss vom Stadtrat gefällt werden. Wichtigste Neuerung gegenüber dem heutigen Zustand: Autofahrer aus Richtung Stauffenbergstraße werden über eine Extraspur zur Rennbaumstraße gelangen können, also ohne in den Kreisverkehr hinein zu müssen.

 Vielgenutzer Verkehrsknotenpunkt: Der Kreisverkehr Rennbaumstraße/Stauffenbergstraße soll in zwei Jahren umgebaut werden.

Vielgenutzer Verkehrsknotenpunkt: Der Kreisverkehr Rennbaumstraße/Stauffenbergstraße soll in zwei Jahren umgebaut werden.

Foto: Schütz, Ulrich (us)

Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es einen solchen Bypass schon in Richtung Stauffenbergstraße/Quettingen. Für den Umbau sind 1,4 Millionen Euro eingeplant. Der Knotenpunkt wird täglich von rund 32.000 Fahrern genutzt, ein Drittel davon will in Richtung Burscheid.

Mit dem Umbau wird voraussichtlich in zwei Jahren begonnen. Im Herbst 2021 sollen die Bürger über den Baustellenablauf informiert werden. Immerhin ist eine Bauzeit von elf Monaten veranschlagt. Während des Baubetriebs wird der Kreisverkehr halbseitig gesperrt, um die Störung des Verkehrs gering zu halten, verspricht die Stadt. Begonnen wird allerdings erst nach Fertigstellung des neuen Kreisverkehrs an der Freiherr-vom-Stein-Straße.

Details: Geplant ist an der Rennbaumstraße weiter ein einspuriger Kreisverkehr (Außendurchmesser: 30 Meter), dessen Mittelpunkt um sechs Meter verschoben wird. Dies soll den Verkehrsfluss erleichtern. Dafür muss der Baum, der heute auf der Mittelinsel steht, versetzt werden. Während der Bauzeit wird er zwischengelagert und später neu gepflanzt. Die Haltestelle „Talstraße“ bleibt unverändert.

Vor Baubeginn muss das Areal nach Weltkriegslasten abgesucht werden. Luftbilder von 1939 bis 1945 belegen, dass es an dieser Stelle vermehrte Bombenabwürfe gegeben hat. Naturschützer bedauern, dass der unter der Kreuzung in Rohren laufende Wiembach nicht weiter geöffnet wird. Zumindest im Bereich der Mittelinsel sei ein Sichtfenster in die Bachrohre wünschenswert. Die Stadt lehnt dies mit Hinweis auf zu hohe Kosten ab.

Gleich neben dem Kreisverkehr, auf dem Areal des früheren Autohauses, will die Stadt Wohnbebauung zulassen. Eine Bauanfrage liege vor. Die Untere Naturschutzbehörde warnt vor einer Schwächung der Frisch-/Kaltluftschneise durch die Neubauten: „Vor dem Hintergrund der immer stärkeren und länger anhaltenden sommerlichen Überwärmungsphasen in den Ballungsräumen als Folge von Klimaänderungen lassen sich derartige bauliche Maßnahmen heute kaum noch begründen.“ Durch die geplante Bebauung entstehe zudem eine Straßenschlucht mit der Gefahr, dass die Schadstoffbelastungsgrenzen überschritten werden. Die Stadt teilt die Bedenken unter Hinweis auf Gutachten nicht. Insgesamt seien die Auswirkungen „nicht als erheblich negative, nachteilige Beeinträchtigungen zu bewerten“.

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