Leverkusen Konzern-Neuling Covestro zahlt mehr Dividende als Lanxess

Leverkusen · Bis zum kommenden Montag, 18. April, haben die Kritiker noch Gelegenheit, Gegenanträge zu formulieren und einzureichen. Zwei Wochen später gibt's mündlich Gelegenheit, Kritik - oder auch Lob - vorzutragen bei der ersten Hauptversammlung von Covestro am 3. Mai ab 10 Uhr im Congress-Centrum Koelnmesse, Halle 9.

Die eröffnet Aufsichtsratschef Richard Pott, dann spricht Covestro-Chef Patrick Thomas. Der schreibt in der Einladung an die Eigentümer von 202.500.000 Aktien: "Die Grenzen des Möglichen zu verschieben, ist Teil des Selbstverständnisses von Covestro. Im Jahr 2015 haben wir diese Grenzen auch in eigener Sache ausgelotet, im Eiltempo so manche Hürde genommen und ein neues Kapitel unserer Unternehmensgeschichte aufgeschlagen. Eigenständig seit September, an der Börse seit Oktober, im MDax seit Dezember." Im Februar gab es den ersten eigenen Geschäftsbericht der ehemaligen Bayer-Kunststoffsparte MaterialScience. Und das sah ganz gut aus: Umsatzsteigerung um 2,7 Prozent auf rund zwölf Milliarden Euro, das Ebitda (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen) wuchs um 41 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro.

Das beflügelt das junge Unternehmen (Aktienkurs gestern Mittag: 33, 94 Euro, eingestiegen war Covestro im Oktober bei 24 Euro), und so will Patrick Thomas den Aktionären eine Dividende von 0,70 Cent pro Aktie zahlen. Immerhin, andere Konzerne, etwa RWE oder VW streichen die Dividende in diesem Jahr oder überlegen zumindest, dies zu tun. Lanxess denkt über 0,60 Euro pro Aktie nach. Der Bayer-Konzern will in diesem Jahr eine Dividende von 2,50 zahlen (Vorjahr: 2,25 Euro). Er hält derzeit noch 69 Prozent Beteiligung an Covestro, will nun aber, das bekräftigte der designierte Konzernchef Werner Baumann Anfang der Woche, zügig seine Anteil auf unter 50 Prozent senken, um "Covestro als reine Finanzbeteiligung zu führen" und später ganz auszusteigen.

(RP)
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