Kommentar Mit dem Auto leben

Rheindorf · In Diskussion um die Parkplätze am Rheindorfer Platz ist ein Kompromiss erforderlich, bei dem alle mitziehen.

Ein Grundkonflikt zeigt sich zunehmend bei Projekten der Stadtplanung und Verkehrsentwicklung. Grün und sauber soll es sein, und da passen Autos nun mal nicht mehr ins vorgeblich zeitgemäße Bild. Sie verpesten die Luft und füllen Platz mit Blech. So werden bevorzugt Radwege und Abstellplätze für Zweiräder geplant, Park-& Ride-Plätze verkleinert, Parkraum für Autos entfernt. Das Ziel: Autofahrer sollen auf Fahrräder gehoben oder dem öffentlichen Nahverkehr überantwortet werden.

Dabei wird gerne übersehen, dass die „neue Mobilität“ nur dann funktioniert, wenn es wirkliche Alternativen gibt. Kaum jemand wird aufs Fahrrad steigen, wenn es stürmt oder schneit. Auch nicht, wenn er zum Großeinkauf muss. Nur Wenige fahren Bus oder Bahn und warten an Haltestellen, wenn es mit dem Wagen deutlich schneller geht. Solange das so ist, werden wir mit dem Auto leben müssen, ob es uns gefällt oder nicht. Und so lange brauchen wir Parkplätze, gerade auch für die Menschen, die nicht Rad- oder Busfahren können.

Aus 16 Parkplätzen macht drei! Das wird im Nebenzentrum Rheindorf-Süd  nicht funktionieren. Der Protest der Händler ist nachvollziehbar. Nun ist ein Kompromiss gefragt, der den Bedürfnissen aller Anwohner, Händler, Dienstleiter,  Patienten und Kunden entgegenkommt. Die Chancen stehen gut, wenn alle mitziehen.

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