Karneval in Opladen Jede Menge Hingabe ans Brauchtum

Opladen · Komitee Opladener Karneval, Altstadtfunken, Rheindorfer Burgknappen und Neustadtfunken feierten ein närrisches Wochenende.

 Bei der KOK-Prunksitzung präsentierten Mitglieder und Vorstand eine eigene Nummer: „Klimbim“.

Bei der KOK-Prunksitzung präsentierten Mitglieder und Vorstand eine eigene Nummer: „Klimbim“.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Es war eine Mischung aus Musik und schrägen Showeinlagen: Bereits zum fünften Mal in Folge gestalteten Vorstand und Senatoren vom Komitee Opladener Karneval (KOK) den Höhepunkt ihrer KOK-Sitzung in der Stadthalle Bergisch Neukirchen und sorgten zugleich für sensationelle Stimmung, als zwölf Vollblutnarren zum nunmehr dritten Mal in Folge als „Klimbim-Familie“ auftraten. Dabei priesen sie zahlreiche Neuerungen wie zum Beispiel die Fertigstellung der Balkantrasse, die Möglichkeit zur online Buchung von Behördenterminen bei der Stadt Leverkusen sowie die Anlage von Blühwiesen für Bienen und Schmetterlinge.

Die Geschichte war eingebettet in einen Appell zum Erhalt des so wichtigen Brauchtums, als plötzlich Viren und Hacker das Kommando auf der Bühne übernahmen und merkwürdige Falschmeldungen streuten wie: „Bayer Leverkusen gewinnt Champions League“ oder „Fusion von FLK und KOK“. Die Menge lachte und klatschte begeistert Beifall.„Der Abend hat gezeigt, dass die Vereine in der gesamten Stadt wieder näher zusammenrücken“, resümierte KOK-Geschäftsführer Thomas Loef und ergänzte: „Nur gemeinsam sind wir stark, das gilt besonders für den Karneval.“

Zum Auftakt des humorigen Abends mit tollem Programm hatten unter anderem die „Stadtfunken Opladen 2020“ ihre Tänze vorgeführt. Dahinter verbarg sich eine gemischte Gruppe aus Neu- und Altstadtfunken, die eigentlich nur für die Polterhochzeit von Markus Weis, Tanzoffizier der Altstadtfunken, und Anne Berghöfer, Tanzmarie der Neustadtfunken, ins Leben gerufen worden war.

 Tolle Stimmung bei der Damensitzung der Rheindorfer Burgknappen.

Tolle Stimmung bei der Damensitzung der Rheindorfer Burgknappen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Zum festen Bestandteil des Opladener Karnevals gehörte im Gegensatz dazu der 43. Funkenappell der Altstadtfunken. Vor der Geschäftsstelle der VR Bank Bergisch Gladbach-Leverkusen führten Kinder- und Jugendtanzkorps sowie Mädchengarde ihre Tänze vor, ehe Präsident Rainer Martins und Kommandant Udo Kreie gemeinsam mit Funkenspieß Daniel Lobert den Zustand der Truppe inspizierten. Für Spaß sorgte einer der Männer, der eine Perücke mit Zöpfen trug. Zur Strafe musste er 25 Liegestütze absolvieren. Dass die Schleifen in den Zöpfen von Tanzmarie Anna Hammer neben den blau-weißen Vereinsfarben der Altstadtfunken auch mit Rot und Weiß der Neustadtfunken verziert waren, konnte gerade noch eben akzeptiert werden. Drei Funken wurden neu aufgenommen: Claas Esser (Funkenname Hännesje), Marius Schröder (Dilledopp) sowie Johannes Mauer (Plümmo). Außerdem wurden fünf Beförderungen ausgesprochen, Michael Hecker zum Ehrenleutnant ernannt.

 Ein „Abend unter Freunden“ bei den Neustadtfunken mit Kinderprinzenpaar Moritz I. und Deborah I..

Ein „Abend unter Freunden“ bei den Neustadtfunken mit Kinderprinzenpaar Moritz I. und Deborah I..

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Weniger förmlich ging es bei der Damensitzung im Rheindorfer Saal Norhausen zu. Dort sorgten Hagen Norhausen, Präsident der KG Rheindorfer Burgknappen, und sein Elferrat gleich zum Start erneut für Furore, als sie in Frauenkleidern einmarschierten, während hunderte jecke Wiever sich selbst und den Karneval mit einer bunten Mischung aus Spaß, Party und guter Laune feierten.

 Traitioneller Funkenappel in der Fußgängerzone. Präsident Rainer Martins vereidigte (v.l.) Plümmo, Dilledopp und Hännesje.

Traitioneller Funkenappel in der Fußgängerzone. Präsident Rainer Martins vereidigte (v.l.) Plümmo, Dilledopp und Hännesje.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Zum ersten Mal hatten die Neustadtfunken ihren „Abend unter Freunden“ aus dem Scala in die Stadthalle Bergisch Neukirchen verlegt. Sitzungspräsident Stefan Hebbel und Vereinsvorsitzender Jörg Berghöfer waren mit dem Zulauf überwiegend zufrieden. „Wir haben schon mehr Karten verkauft als zuletzt, hoffen aber, dass im nächsten Jahr noch viel mehr Besucher kommen. Eigens dazu werden wir den Shuttlebus-Service erweitern“, erläuterte Berghöfer, Nach ihrem Einmarsch präsentierten Tanzmarie Jenny Hessenbruch und ihr Jung Thomas Neubert (Toto) gemeinsam mit Garde und Corps ihre neu einstudierten Tänze, die alles bisher Gezeigte in den Schatten stellten – und das, obwohl der Tanzoffizier mit gebrochenem Zeigefinger agierte. „Das nenne ich Hingabe ans Brauchtum“, würdigte Hebbel.

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