Leverkusen Kolonie Wiesdorf/Manfort rettet sich vor dem Aus

Leverkusen · Die Schrecken der jüngsten Vergangenheit kehrten jetzt im Glashaus des Neulandparks zurück. Jeder erinnerte sich sofort an die existenzbedrohende Krise, in die die Bürgervereinigung Kolonie II und III Wiesdorf/Manfort vor einer Weile geraten war. Drohte jetzt eine Wiederholung, nachdem sich bei der vergangenen Hauptversammlung kein neuer Vorsitzender gefunden hatte? Der 1981 gegründete Verein stand damit vor der Existenzfrage, weil der bisherige Vorsitzende Egon Morsch nicht mehr kandidieren wollte. Er sei nicht mehr der Jüngste, begründete er, und wolle künftig mehr Zeit mit seiner Frau verbringen.

Nun ging bei einer außerordentlichen Versammlung um die Frage, ob sich der 265 Mitgliedsfamilien zählende Verein auflösen müsse oder fortbestehen könne. Im Fall einer Auflösung würde sämtliches Vereinsvermögen dem Verein "Leverkusen hilft krebskranken Kindern" zufließen. Doch Egon Morsch wollte nicht so einfach aufgeben. "Wir haben alles, was ein Verein braucht", verdeutlichte er. "Das fängt beim Vereinsheim mit schönem Garten an und hört beim Zelt für 500 Personen noch nicht auf."

Zu den Hauptaufgaben, denen sich der Verein verschrieben hat, zählen Pflege von Brauchtum, Tradition und Nachbarschaft. Er kümmert sich zudem um aktive Denkmalpflege und veranstaltet Wettbewerbe unter Gartenbesitzern. "Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen Kolonie und Wohnungsgesellschaft", beschrieb Morsch. Er sei "überzeugt, dass wir in Leverkusen gute Arbeit als Verein leisten".

Letztlich erklärte sich die bisherige Geschäftsführerin Maria Rubeque bereit, den Posten der Vorsitzenden zu übernehmen. Außerdem wählte die Versammlung Martin Kuckelsberg als zweiten Vorsitzenden. Die künftige Geschäftsführung übernimmt Sandra van Dinter, Schatzmeister ist Torsten Schäfer. Morsch sowie rund 50 Anwesende waren nach der Wahl sichtlich erleichtert. Der Ex-Vorsitzende strahlte: "Ich bin glücklich und froh, dass sich doch noch ein neuer Vorstand gefunden hat."

Dieser wird sich schon bald mit der Frage auseinander setzen, ob das traditionelle Koloniefest von Juni auf September verlegt werden soll. Zuletzt war das Wetter wieder so schlecht, dass keinerlei Einnahmen erzielt wurden.

(gkf)
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