Brief an alle Dienststellen Polizeipräsident: „Wer nicht zur Verfassung steht, muss die Marke abgeben“

Leverkusen/Köln · Polizeipräsident Uwe Jacob, der für Köln und Leverkusen zuständig ist, hat sich nach Bekanntwerden ultrarechter Chatgruppen im Umfeld der Polizeibehörde Essen zum Umgang der Polizei mit rechtsextremer Unterwanderung geäußert.

 Der auch für Leverkusen zuständige Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob hat Stellung bezogen.

Der auch für Leverkusen zuständige Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob hat Stellung bezogen.

Foto: dpa/Marius Becker

„Die Bevölkerung kann zu Recht erwarten, dass Polizisten mit beiden Füßen fest auf dem Boden der Verfassung stehen. Wer das nicht tut, hat bei der Polizei nichts verloren und muss damit rechnen, seine Uniform auszuziehen, seine Kriminaldienstmarke abzugeben oder seinen Schreibtisch räumen zu müssen.“ Gegen Extremismus in eigenen Reihen gehe die Polizei nicht erst jetzt entschieden vor, schreibt Jacob in einer am Freitag veröffentlichten Presseerklärung weiter.  „Auch wenn der Umstand, dass es solche Fälle gibt, mich persönlich schmerzt, bin ich froh, dass die in Köln geführten Ermittlungen von eigenen Kolleginnen und Kollegen ins Rollen gebracht wurden.“

In einem Brief an alle Kollegen in den Kölner und Leverkusener Dienststellen schreibt Jacob: „Heute geht es um die Frage, ob das ,Radar’, mit dem wir unser dienstliches System beobachten, richtig funktioniert. Zweifellos brauchen wir den Zusammenhalt im Kollegenkreis und müssen uns aufeinander verlassen können, um unsere Arbeit zu bewältigen. Dieser Zusammenhalt macht unseren Beruf gerade aus.“ Er sei positiv und er ist unverzichtbar. Problematisch werde es aber, „wenn ein Korpsgeist entsteht, der inakzeptable Verhaltensweisen durch Gruppendruck oder andere Vereinbarungen zur ,Verschlusssache’ erklärt. Hier sind wir alle gefordert.“

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