Leverkusen. Knatsch: Schützenvereine in Quettingen feiern getrennt

Leverkusen. · Noch im Vorjahr sah es so aus, als würden sich die beiden Quettinger Schützenbruderschaften wieder annähern, nachdem sie sich neun Jahre zuvor auseinanderdividiert hatten.

Gegenseitige Besuche waren an der Tagesordnung, im Vorjahr gab es erste Feiern in einem Haus. Doch plötzlich ist alles wieder anders. Und die Sankt Sebastianus-Schützenbruderschaft und die Bürgerschützengesellschaft gehen erneut getrennte Wege. Während die Sebastianer ihr Schützenfest auf dem Festplatz Kolberger Straße vom 15. bis 17. Mai feiern, laden die Bürgerschützen wie einst zum Schützenfest "Rund um den Kirchturm" am 22. August in den Quettinger Pfarrsaal ein. Von Gemeinsamkeiten keine Spur mehr. Was ist passiert?

Die RP hat Pressewart Stefan Hebbel der St. Sebastianus Schützenbruderschaft und Geschäftsführer Rainer Weis der Bürgerschützengesellschaft befragt. Hebbel schilderte die Situation so, dass man sich vonseiten der Sebastianer um ein gemeinsames Schützenfest bemüht habe. Dieser Wunsch sei bei den Bürgerschützen nicht auf die "gleiche Begeisterung gestoßen", so dass man die "Bemühungen, sich näher zu kommen, damit leider für gescheitert erklärt" habe. Weitere Versuche werde es von ihrer Seite nicht geben. Trotz allem hege er die Hoffnung, dass man in einigen Jahren erneut zusammenkommen könne. "Nur für den Moment sehe ich keine Möglichkeit", sagte Hebbel.

Die Schilderungen von Weis zum selben Sachverhalt hörten sich völlig anders an. Nach dem letzten Fest habe man das Schützenhaus mündlich gebucht. Im November habe man nachgefragt, ob die Reservierung klar gehe und bat um schriftliche Bestätigung. Mit dem Argument, das man kein gemeinsames Schützenfest feiern wolle, seien die Mietkosten daraufhin explodiert und um das Dreifache erhöht worden. Die Bürgerschützen verzichteten. Den Vorschlag zum gemeinsamen Schützenfest mit den Kameraden habe man aus rein praktischen Gründen nicht realisieren können. "Es ging nicht", sagte Weis, "der Termin war für August geplant, die Musik bestellt."

Stattdessen hätte man gerne eine gemeinsame Veranstaltung für die Bevölkerung aufgezogen. Das lehnten wiederum die Sebastianer ab. "Das Thema ist für uns erledigt", sagte Weis, wenngleich er bedauerte: "Wir sehen es immer noch, das gemeinsame Veranstaltungen ein guter Schritt in die richtige Richtung, also eine gemeinsame Zukunft, gewesen wären." Und er merkte an: "Es gibt Möglichkeiten, dass beide Vereine ihr Gesicht nicht verlieren und trotzdem nebeneinander fortbestehen." Vielleicht ist doch nicht alles verloren?

(gkf)
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