Leverkusen Knatsch im Bauverein Opladen

Leverkusen · Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung soll Chef Bernd Fass Auskunft darüber geben, warum er sich Ende 2012 zurückzieht. Wenn nötig, unter Zwang. Zu diesem Zweck hat sich nun eine Initiative gegründet.

 Karl-Josef Hungenberg (l.), Hans Wiefel (2.v.r.) und Michael Schmidt (r.), hier mit Holger Arenz, sammeln Unterschriften für eine außerdordentliche Mitgliederversammlung des Bauvereins Opladen.

Karl-Josef Hungenberg (l.), Hans Wiefel (2.v.r.) und Michael Schmidt (r.), hier mit Holger Arenz, sammeln Unterschriften für eine außerdordentliche Mitgliederversammlung des Bauvereins Opladen.

Foto: r. matzerath

Es rumort gewaltig im Gemeinnützigen Bauverein Opladen. Und im Grunde ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann der große Knall kommt. Der Grund: Mitglieder des Bauvereins, allen voran Ex-Aufsichtsratsmitglied Karl-Josef Hungenberg, Michael Schmidt und Hans Wiefel, haben eine Initiative mit dem Namen "Zukunft des Bauvereins" gegründet. Ihr Ziel: (Ex-) Bauvereinschef Bernd Fass dazu bringen, dass er seine Kündigung zurücknimmt. Und zwar auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Fass hatte Ende Juli — nach 22 Jahren — völlig überraschend die Brocken hingeschmissen. Zu den Gründen äußerte er sich bisher nicht.

In der Initiative rumort es: "Wir wollen die Wahrheit erfahren", sagen die drei resolut. "Ein Mann wie Fass zieht sich nicht so einfach zurück. Da gibt es sachliche Differenzen und welche das sind, darüber sollte das höchste Organ des Bauvereins, die Mitgliederversammlung, aufgeklärt werden."

"Höchst persönliche Gründe"

Die drei, die zusammen auf 130 Jahre Mitgliedschaft kommen, wollen Antworten. "Wir haben unseren Aufsichtsratsvorsitzenden Heinz-Gerd Bast (SPD-Ratsherr, d. Redaktion) schriftlich um Stellungnahme gebeten und er hat ganz lapidar geantwortet, dass es sich bei der Entscheidung von Bernd Fass, sein Amt zum Ende des Jahres 2012 niederzulegen, um eine ,höchst persönliche Entscheidung' handelt", erklärt Michael Schmidt. "Herr Bast meinte auch, darum sei die Mitgliederversammlung nicht der geeignete Ort, von Herrn Fass zu verlangen, die Motivation für seine Entscheidung offen zu legen." Genau das habe Fass bei einem Gespräch mit Schmidt aber ausdrücklich angeboten. Daher sehen er, Hungenberg und Wiefel die Sache völlig anders. Mehr noch: "In unserer Satzung gibt es einen Paragraphen, nach dem muss Fass auf Antrag sogar Auskunft geben. Soweit wollen wir es eigentlich nicht kommen lassen, aber wenn es sein muss. . .".

Die Initiatoren vermuten, dass es vor allem aufgrund der Personalie "Dr. Michael Hermann" knirscht — ein weiteres ehrenamtliches Mitglied des damit dreiköpfigen Bauverein-Vorstandes. Diese Erweiterung soll nach RP-Informationen ohne das Wissen von Fass gestartet worden sein. Und: "Herrn Hermann haben wir bereits 2001, als ich noch im Aufsichtsrat saß, rausgeschmissen", berichtet Karl-Josef Hungenberg. "Er wollte aus dem Verein eine Kapitalgesellschaft machen."

Außerdem berichtet er: "Die Mehrheit des Aufsichtsrates versucht permanent, in das operative Geschäft einzugreifen. Das kann man schon als strafbar bezeichnen."

Jetzt heißt es Klinken putzen, 300 Unterschriften brauchen Schmidt, Hungenberg und Wiefel, um eine außerordentliche Versammlung einzuberufen. "Das wird leicht", sagen sie zuversichtlich. Und: "Fass soll wissen, dass die Mitgliedschaft hinter ihm steht."

(RP)
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